BSVÖ -Welttag der Bildung: Inklusion an erster Stelle
Welttag der Bildung © BSVÖ
Inklusive Bildung. Neben ein Bild eines Kindes im Klassenzimmer, das aufzeigt.
Nicht für die Schule, sondern…Sie kennen den Spruch. Aber so oft wir ihn auch schon gehört haben, bedeutet das nicht, dass er für alle wahr ist. Weltweit ist Menschen der Zugang zu gleichberechtigter Bildung noch immer versagt. Aber auch in Österreich ist das Ziel einer für alle gleichermaßen qualitativ hochwertigen und umfangreichen Bildung für alle noch lange nicht erreicht. Am Welttag der Bildung richtet sich der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich einmal mehr an Entscheidungstragende, das derzeitige Bildungssystem kritisch zu durchleuchten und mit Expert:innen neu zu erarbeiten.
Grundbildung: Inklusion
„Die UN-Behindertenrechtskonvention hält in Artikel 24 das Recht von Menschen mit Behinderung auf Bildung fest. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich anerkennt dieses Recht und setzt sich dafür ein, dass es chancengleich und inklusiv umgesetzt wird. Aber noch lange haben nicht alle Menschen den gleichen Zugang zu Bildung. Menschen mit Behinderungen stehen weiterhin vor Barrieren und fehlenden Ressourcen, wenn es um Frühförderung, Aus-, Weiter-, Fort-, und Erwachsenenbildung geht. Deswegen ist ein chancengleiches Bildungssystem dringend notwendig. Damit Inklusion fixer Bestandteil der Gesellschaft werden kann und in allen Bereichen gelingt, braucht es die richtigen Rahmenbedingungen.“
Prof. Erich Schmid
Bildung für alle kann nur gelingen, wenn genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um ganzheitliche und bedarfsorientierte Beschäftigung mit den Lernenden möglich ist. Dazu zählt, blinde und sehbehinderte Menschen nicht vor Barrieren stehen zu lassen. Fehlendes barrierefreies Lehr- und Lernmaterial, ein Mangel an fachlich spezialisierten Pädagog:innen bis hin zu Studienrichtungen, die für blinde und sehbehinderte Studierende keine Möglichkeiten schaffen, am Curriculum teilzunehmen – die Liste an verhinderten Grund-, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten ist lang.
Auf den Punkt gebracht
- Bedarfsorientierte Bildung muss bereits im Kindergarten starten
- Ressourcen und Rahmenbedingungen müssen für ein inklusives Bildungssystem bereitgestellt werden
- Barrieren dürfen nicht zur Einbahnstraße in Richtung Sonderschule führen
- Ein inklusives Bildungssystem vom Kindergarten bis zur Erwachsenbildung gehört umgesetzt
Bildung ist Zukunft
Auf umfangreiche Bildung und Spezialisierung kann gebaut werden. Menschen, die die Möglichkeit haben, ihr Potential zu entfalten und zu verfeinern, steigern auch ihre Chancen an einem ohnehin höchst problematischen Arbeitsmarkt. Wie den Traumjob bekommen, wenn schon die Ausbildung dazu nicht bedarfsgerecht geboten wird?
Für eine chancengleiche Gesellschaft ist ein gerechtes Bildungssystem grundlegend. Daran sollten Entscheidungstragende nicht nur am Welttage der Bildung denken.
So kann es gehen!
Folgendes Video zur inklusiven Bildung entstand in Kooperation mit dem EU-Projekt PARVIS der Europäischen Blindenunion.