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Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung: Vorgehen im Kampf gegen Covid-19 muss barrierefrei werden

Einbinden von Expert_innen und Behindertenorganisationen notwendig

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Am 3. Dezember findet seit 1993 der internationale Tag der Menschen mit Behinderung statt. Ausgerufen durch die Vereinten Nationen fokussiert der Gedenk- und Aktionstag jährlich auf verschiedene Themenkreise und bringt so diverse Problemfelder an die Öffentlichkeit. Gleichzeitig wird am 3. Dezember weltweit darauf appelliert, die Rechte und das Wohlergehen von Menschen mit Behinderungen einzuhalten, auszubauen und zu fördern.  

Barrierefreie Maßnahmen notwendig

Im Vorgehen gegen Covid-19 setzt die Regierung auf unterschiedliche Maßnahmen. Dass nicht alle barrierefrei umgesetzt werden, erschwert die ohnehin verschärfte Situation für Menschen mit Behinderungen aber zusätzlich.

„Wir wollen und brauchen Partizipation“, so Dr. Markus Wolf, Präsident des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich. „Dies bedeutet, in Prozesse eingebunden und nicht übergangen zu werden.“

Die im Frühjahr in Betrieb gegangene „Stopp-Corona“-App ist auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht für alle Nutzer_innen barrierefrei bedienbar. Bei der Corona-Ampel und dem Corona-Dashboard wurde der barrierefreie Zugang nicht von Beginn an mitgedacht und auch beim digitalen Abrufen von Testergebnissen ergeben sich Hürden, die einen direkten, unkomplizierten Zugriff für blinde und sehbehinderte Menschen unmöglich machen. Krisensituation und Zeitdruck entheben die öffentliche Hand nicht der rechtlichen Verpflichtung, ihre Webseiten und Applikationen barrierefrei zu gestalten.

Sicher durch Selbstbestimmung und Teilhabe

Mit den geplanten CoV-Massentests ergeben sich neue Herausforderungen. Es muss nicht nur garantiert sein, dass alle Teilnehmer_innen sicher und unkompliziert getestet werden können, sondern auch, dass ein barrierefreier Zugang zu den Orten der Tests sowie ein barrierefreier Vorgang der Testungen selbst ermöglicht wird.

Der BSVÖ fordert die Regierung dringend dazu auf, Exptert_innen in Planungsprozesse einzubinden, damit Barrierefreiheit von Anfang an gegeben ist. Die anstehenden CoV-Massentests können nur dann möglichst viele Menschen erreichen, wenn sie auch für alle sicher und selbstbestimmt zugänglich sind.    

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