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Die „neue Normalität“ inklusiv gestalten.

Positionspapier Europäische Blindenunion

Was können wir aus der Covid-Krise lernen? Welche Perspektiven haben blinde und sehbehinderte Menschen auf die Zeit der Pandemie? In einem Positionspapier reflektiert die Europäische Blindenunion die Lehren, die wir aus der Krise ziehen sollten.

Hintergrund

Zweifellos hat die die Corona-Krise unsere Leben verändert. Vor allem die Maßnahmen des Lockdowns haben sich auf beinahe alle Lebensbereiche ausgewirkt. Während alle Menschen von der Krise auf die eine oder andere Weise betroffen waren und sind, standen die rund 30 Millionen blinden und sehbehinderten Personen Europas vor ganz besonderen Herausforderungen. Die Europäische Blindenunion fasst in dem Positionspapier zusammen, was als Schlüssel-Lektionen aus der Krise mitgenommen werden kann und baut dabei auf den Austausch mit Mitgliedern aus ganz Europa auf (Feedback während des Lockdowns und Interviews, die nach den Lockerungen der Maßnahmen geführt wurden).

Drei Schlüssel-Lektionen

In dem Paper arbeitet die EBU drei große Lektionen heraus, die die „neue Normalität“ nach der Pandemie begleiten und Inklusion fördern sollen.

Ohne Barrierefreiheit geht es nicht!

Während der Krise stellte sich einmal mehr heraus, dass Barrierefreiheit grundlegend ist. Dies betrifft sowohl die tatsächliche, räumliche Barrierefreiheit, als auch verstärkt die digitale Zugänglichkeit zu Informationen. Während des Lockdowns zeigten sich einmal mehr, wo die Erreichbarkeit und Anwendbarkeit von Services und Aktivitäten für blinde und sehbehinderte Menschen Herausforderungen bereithält. Informationen, die rasch geändert und erneuert wurden, drangen oft nur auf visueller Ebene nach außen und auch die Arbeit im Home-Office wartete mit Problemen der barrierefreien Bedienbarkeit auf.

Mit allen Sinnen

Durch die Maßnahmen die eine Verbreitung des Virus‘ verhindern sollten, kamen neue Probleme auf blinde und sehbehinderte Menschen zu. Das Tragen von Gesichtsmasken, Abstandhalten und die Aufforderung, so wenig wie möglich in Berührung mit Gegenständen zu kommen, erschwerte den Alltag blinder und sehbehinderter Personen und führte in vielen Fällen zu Herausforderungen der sicheren Mobilität und der Selbstbestimmtheit. Die EBU möchte auf diese Probleme sensibilisieren und dazu aufrufen, Menschen, die in Zeiten der Krise durch solche oder ähnliche Umstände besonders gefordert sind, mit erhöhter Aufmerksamkeit zu begegnen.

Behindertenbewegung führte zu Änderungen

Blinden- und Behindertenorganisationen Europas spielten auf allen Leveln eine entscheidende Rolle darin, sich innerhalb kürzester Zeit neu zu organisieren, die Mitglieder nach Kräften zu unterstützen und notwendige Forderungen, die durch die Krise entstanden sind, zu sammeln und vor Regierungen zu vertreten. Nun, da sich der Fokus von dem „Notfall-Blick“ darauf verschiebt, wie es nach der Krise weitergehen kann, müssen blinde und sehbehinderte Menschen sowie deren repräsentative Organisationen in die Rehabilitationspläne eingebunden werden, damit es Schutz für den erwarteten wirtschaftlichen Abschwung gibt und auch dann niemand zurückgelassen wird, wenn es wieder bergauf geht.   

Quelle: "Making the 'new normal' inclusive for all. Some key lessons to be learned from the crisis, the perspective of blind and partially sighted people." Positionspaper der EBU September 2020

Link

Gesamtes Positionspapier der EBU in englischer Sprache: http://www.euroblind.org/new-ebu-position-paper-making-new-normal-inclusive-all-some-key-lessons-be-learned-crisis

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