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Behindertenrats-Präsident Pichler: Vereine und Organisationen sind von der Pleite bedroht!

Österreichischer Behindertenrat im ORF

  • Herbert Pichler im Interview © ORF

Im ORF-Interview zur Lage von Menschen mit Behinderungen während der Pandemie zeigt Herbert Pichler, Präsident des Österreichischen Behindertenrats große Schwachpunkte im Umgang mit Menschen mit Behinderungen auf und findet deutliche Worte für die Lage, in die viele Organisationen und Vereine gedrängt wurden.Im ORF-Interview zur Lage von Menschen mit Behinderungen während der Pandemie zeigt Herbert Pichler, Präsident des Österreichischen Behindertenrats große Schwachpunkte im Umgang mit Menschen mit Behinderungen auf und findet deutliche Worte für die Lage, in die viele Organisationen und Vereine gedrängt wurden.

„Es gibt unzählige Menschen mit Behinderungen, die selbstständig und selbstbestimmt leben. An persönliche Assistenz wurde im ersten Moment wieder nicht gedacht“, kritisiert Pichler im ORF-Interview. Während berufliche Assistenz gut abgedeckt sei, mangle es an österreichweiter finanzieller Unterstützungen der persönlichen Assistenz im privaten Bereich, was ein selbstbestimmtes Leben eindeutig erschwere. Die Problematik von nicht ausreichender und nicht flächendeckender Schutzausrüstung erschwerte die Situation zusätzlich.

Vereine und Organisationen sind von der Pleite bedroht.

Unzählige Interessensvertretungen sind durch die Krise in eine finanziell äußerst prekäre Lage geraten. Pichler kritisiert hier den Umstand, dass NGOs (Nichtregierungsorganisation) davon ausgeschlossen sind, billige Darlehen zu erhalten und auch die Förderungen aus dem Härtefallfond gehe nur schleppend und unzureichend voran.

Das bedeutet, dass etliche Einrichtungen nicht im vollen Umfang arbeiten können oder gar komplett  stillstehen müssen. So weist Pichler deutlich darauf hin, dass zahlreiche Organisationen und Vereine, die gemeinschaftlich tätig sind, die Interessensvertretung betreiben und Beratungen durchführen einen großen Umsatz- und Spendeneinbruch erleben. Viele stünden vor dem Risiko aufgrund der enormen finanziellen Einbußen auf die Pleite zuzusteuern.

Angst vor der Isolation

Pichler zeigt sich auch skeptisch, was die Vermengung von „Isolation“ und „Schutz“ angehe. „Man missbraucht das Wort „isolieren“ und man missbraucht „wir schützen euch!“ Es bräuchte, so Pichler, nicht nur den Plan, Menschen durch Isolation zu schützen, sondern einen Plan B, der Menschen mit Behinderungen aktiv mit einbindet. Diese Einbindung, die durch den Slogan „Nichts über uns ohne uns“ ihren Ausdruck findet, vermisst Präsident Pichler in der Vorgehensweise der Regierung der vergangenen Wochen. Lobende Worte findet er aber für die Einbindung durch Minister Anschober und das Sozialministerium.  

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Information | Mittag in Österreich
Di., 28.4.2020 | 13.15 Uhr

Beitrag in der ORF-TvThek: https://tvthek.orf.at/profile/Mittag-in-Oesterreich/13887636/Mittag-in-Oesterreich/14049799/Oesterreichischer-Behindertenrat-fordert-Mitspracherecht/14687982

 

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