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Heute ist Welt-Louis-Braille Tag!

4. Jänner 2020

  • Welt-Braille-Jahr 1975 Briefmarke © cc0 Lizenz

Als Louis Braille am 4. Januar 1809 geboren wurde, war die Welt noch davon entfernt, eine funktionierende Schrift für blinde und sehbehinderte Menschen zu kennen. Erst ein schrecklicher Unfall sollte alles ändern...

Gemeinsame Ideen

Als Louis Braille, der im französischen Coupvray als Sohn eines Sattlers geboren wurde, sich am Werkzeug seines Vaters am Auge verletzte, war er gerade einmal drei Jahre alt. Die Entzündung des einen Auges übertrug sich auch auf das zweite bis dahin gesunde und mit fünf Jahren war Louis Braille bereits erblindet. Die Eltern verloren aber nicht die Hoffnung für den Buben und förderten ihn. So kam der junge Louis in die Blindenschule des Valentin Haüy.

Hier lernte er ein Setzkastensystem kennen, das Haüy bei der blinden Musikerin Maria Theresia Paradis zum ersten Mal gesehen hatte und mit dem sich Buchstaben und Noten zu Papier bringen ließen.

Wenig später erfuhr Braille durch einen Brief des Offiziers Chalres Barbier an das Blindeninstitut in Paris von der von ihm entwickelten sogenannten "Nachtschrift", die einen vertrackten Punkt und Strich Code darstellte. Aus diesen Systemen entwickelte Louis Braille schließlich die auch heute noch bekannte Punktschrift, die ein horizontales Ertasten ermöglicht.

"Das sind doch diese Punkte!"

Braille - der Name des Erfinders wird heute synonym mit der Schrift verwendet - ist vielen Menschen ein Begriff, selbst wenn sie nicht wissen, wie genau die Punktschrift funktioniert. Die Punkte finden sich im Alltag immer wieder: In Aufzügen, auf Übersichtstafeln, im Museum, an Handläufen oder Medikamentenschachteln. 

"Und das kann man mit den Fingern lesen? Ich spüre gar nichts!" Menschen, die erste Erfahrungen mit der Braille-Schrift machen, können die kleinen Erhebungen oft nicht auseinanderhalten und sind erstaunt, dass die Punktschrift tatsächlich gelesen werden kann. Und wirklich: um Braille zu lernen, braucht es Fingerspitzengefühl und viel Übung. Dann aber ist die taktile Schrift eine wichtige Begleiterin.

Mehr Braille bitte.

Brailleschrift ist eine wichtige Quelle der Vermittlung von Information für blinde und sehbehinderte Menschen. Beschriftungen in Braille helfen Barrieren abzubauen und fungieren als Orientierungshilfen, Anleitungen oder unerlässliche Auskunftsquellen. Da, wo Braille fehlt (und auch nicht mit Audioausgabe oder anderen Signalen kommuniziert wird) werden blinde und sehbehinderte Menschen von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Dr. Markus Wolf, Präsident des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich, weist auf die Wichtigkeit der Anwendung der Punktschrift hin:

“Viele Webseiten des Bundes sind schon barrierefrei. Aber Broschüren und Publikationen in Brailleschrift sind kaum vorhanden, obwohl die UN-Behindertenrechtskonvention das Recht auf Brailleschrift explizit hervorhebt.”  

Ein Besuch in der französischen Botschaft

In Kooperation mit dem BSVÖ Wien gibt am 17. Januar (17:00 – 18:00) die Möglichkeit, an einer kommentierten Führung durch die schönen Räume der franzsösische Botschaft teilzunehmen. Die Führung ist kostenlos (+Begleitperson) und muss vorab angemeldet werden!

 

Ort:

Ambassade de France / Französische Botschaft

2 Technikerstraße

1040 Wien

Mail bitte an: mitgliederserservice@blindeverband-wnb.at

oder telefonisch unter: (01) 981 89 DW 110

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