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Wiener zeigen größte Bereitschaft zu Testamentsspenden

Gemeinnützige Organisationen der Initiative Vergissmeinnicht gedenken zu Allerheiligen am Wiener Friedhof Südwest gemeinsam ihrer Testamentsspender

  • Vergissmeinnicht © Schedl_Vergissmeinnicht

Rund 63 Millionen Euro spenden die Österreicher jährlich in Form von Testamentsspenden. Seit 2012 informiert „Vergissmeinnicht – Die Initiative für das gute Testament“ über die Möglichkeit des Spendens über das eigene Leben hinaus. Laut market-Umfrage wissen mittlerweile bereits 76 Prozent der Österreicher über 40, dass man neben Angehörigen auch Spendenorganisationen im Nachlass berücksichtigen kann. Österreichweit können sich 13 Prozent der Menschen vorstellen eine Testamentsspende zu machen. Wien liegt mit 22 Prozent im Bundesländervergleich an erster Stelle. Insgesamt ist der Informationsbedarf beim Thema Erben jedoch groß. Anlässlich Allerheiligen sagten die Vergissmeinnicht-Mitglieder gestern am Wiener Friedhof Südwest gemeinsam Danke und gedachten ihrer Testamentsspender mit einem leuchtenden Vergissmeinnicht.

 

Am 20.10.2019 kamen Vertreter der Initiative Vergissmeinnicht am Friedhof Südwest zusammen, um gemeinsam ihrer Testamentsspender zu gedenken. Mit ihrem Vermächtnis haben diese über das eigene Leben hinaus Gutes bewirkt und dadurch mitgeholfen, wichtige Projekte der Zivilgesellschaft zu realisieren. Testamentsspenden sind vielfach der Samen für Neues, Außergewöhnliches.“, so Günther Lutschinger, Initiator von Vergissmeinnicht. In Erinnerung an ihre Testamentsspender zündeten die Vergissmeinnicht-Vertreter gemeinsam Kerzen an. Dabei wurde ein leuchtendes Vergissmeinnicht gebildet.

Testamentsspenden in Österreich

Rund 63 Millionen Euro betrugen 2018 die Testamentsspenden zugunsten gemeinnütziger Organisationen. Dies sind beinahe 10 % des gesamten Spendenaufkommens in Österreich. Jeder zehnte Spendeneuro wird also mittlerweile über Testamente gespendet.“, zeigt sich Lutschinger beeindruckt. Laut market-Umfrage können sich 13% der Österreicher ein Vermächtnis für den guten Zweck vorstellen. 1% hat schon ein Testamentsspende gemacht. Bei Personen ohne Kinder ist die Bereitschaft wesentlich höher: 21% können es sich vorstellen, 3% haben bereits ein gemeinnütziges Testament erstellt. Das Interesse an einer Testamentsspende ist in Wien mit 22% (im Vergleich zu 13% österreichweit) und Salzburg (21%) am größten, am niedrigsten in Vorarlberg. Der Wissensstand um die Möglichkeit einer Testamentsspende ist ebenfalls in Wien am größten (82% der Bevölkerung ab 40 Jahre). Besonders hoch ist die Bereitschaft zur Testamentsspende in den Städten, vergleichsweise gering hingegen im ländlichen Raum. Bei der Testamentserstellung ist der Notar in ganz Österreich erster Ansprechpartner. Insgesamt ist der Informationsbedarf beim Thema Erben hierzulande groß: Nur 30% der Bevölkerung über 40 Jahren hat bereits ein Testament gemacht. Die wenigsten wissen über die rechtlichen Rahmenbedingungen seit der Einführung des neuen Erbrechts 2017 Bescheid. Ein Testament hat man am häufigsten in Oberösterreich (42%), am seltensten in Tirol (16%). Den Tirolern ist das Thema Testament auch gemeinsam mit den Burgenländern am unangenehmsten.

Gute Gründe für ein Testament

47% der Befragten haben durch ein Testament „ein gutes Gefühl der Ordnung“, 41% möchten durch die Regelung des Nachlasses Streit unter den Angehörigen vermeiden und 40% wollen, dass die Aufteilung des Nachlasses nicht dem Zufall überlassen wird. Für ein gemeinnütziges Testament spricht bei den Befragten mit 47% vor allem der Wunsch, über das eigene Leben hinaus etwas Gutes zu tun. Bei kinderlosen Personen liegt dieser Wert sogar bei 67%. 39% können sich ein gemeinnütziges Vermächtnis aufgrund des persönlichen Bezugs zu einer Organisation vorstellen.

Bei den Spendenzwecken liegen den Testamentsspendern besonders Tier- und Umweltschutz sowie Hilfe für Kinder und Jugendliche am Herzen.

Über die Initiative Vergissmeinnicht

Hinter Vergissmeinnicht steht die gemeinsame Überzeugung der 86 Mitgliederorganisationen, dass man mit einem Vermächtnis für den gemeinnützigen Zweck über das Leben hinaus Gutes tun kann. „Viele Menschen möchten selbst bestimmen, was mit ihrem Vermögen nach ihrem Tod passiert. Sie möchten, dass es jenen gemeinnützigen Zwecken zugutekommt, die ihnen schon zu Lebzeiten wichtig sind, etwa dem Umweltschutz, der Kultur oder der Hilfe für bedürftige Menschen.“, verrät Günther Lutschinger. Um das Informationsbedürfnis zum Thema Testament und Erben zu bedienen, informiert die Initiative Vergissmeinnicht in Kooperation mit der Österreichischen Notariatskammer über die Wichtigkeit einer Testamentserstellung und die Möglichkeit, im Testament neben Angehörigen auch eine gemeinnützige Organisation zu berücksichtigen. Liegt kein Testament vor und sind auch keine gesetzlichen Erben vorhanden, fällt die Erbschaft automatisch an den Staat (2012-2015 über 12 Mio. Euro).

„Mit einer Testamentsspende tun Menschen über das Leben hinaus Gutes. Sie gestalten die Zukunft mit und schaffen Bleibendes für die nächsten Generationen. Ein Vermächtnis für das Österreichische Rote Kreuz ist ein Akt der Solidarität, der noch lange wirkt.“, betont Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. Die zentrale Rolle von Testamentsspenden zur Umsetzung gemeinnütziger Anliegen unterstreicht auch Martin Tree, Blinden- und Sehbehindertenverband Wien, NÖ und Burgenland: „Testamentarische Zuwendungen zu den Trainings für Orientierung und Mobilität sind eine wesentliche Unterstützung für sehbehinderte und blinde Menschen: Dieses sehr zeitintensive Angebot hilft bei den Schritten zurück in ein selbstbestimmtes Leben.“

Text: Vergissmeinnicht

Auch Sie können den Blinden- und Sebehindertenverband durch eine testamentarisch verfügte Spende unterstützen und somit dazu beitragen, dass der BSVÖ weiterhin Hilfe zur Selbsthilfe leisten kann! 

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