BSVÖ: Neujahrsvorsätze für ein inklusives 2026! Guter Vorsatz: Sichere und selbstbestimmte Mobilität ermöglichen!
Wir bringen zum Jahresende hin gute Vorsätze für eine inklusive Gesellschaft!
Selbstbestimmt und sicher unterwegs zu sein, ist eine wichtige Voraussetzung für ein unabhängiges Leben. Das gelingt aber nur, wenn Verkehrs- und Transportsysteme durchdacht sind und sich alle an die Spielregeln halten.
Sicher ans Ziel kommen
In Österreich entscheidet der barrierefreie Zugang zu Verkehrswegen, öffentlichen Räumen und Verkehrsmitteln darüber, ob Menschen eigenständig zur Arbeit, zur Ausbildung, zu Behörden, zu medizinischer Versorgung oder zu Freizeitangeboten gelangen können – oder ob sie auf fremde Hilfe angewiesen sind.
Mit System von A nach B
Ein zentrales Element für sichere Orientierung im öffentlichen Raum sind taktile Bodeninformationen. Rillen- und Noppenplatten ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Wege, Richtungen, Gefahrenstellen und wichtige Punkte wie Haltestellen, Bahnsteigkanten oder Gebäudeeingänge mit dem Langstock oder den Füßen zu ertasten. Damit diese Leitsysteme tatsächlich nutzbar sind, müssen sie durchgängig, logisch aufgebaut und ordnungsgemäß verlegt werden. Lückenhafte, komplizierte oder falsch platzierte Leitelemente können zu Verunsicherung oder sogar zu gefährlichen Situationen führen. Ebenso wichtig ist, dass taktile Bodeninformationen nicht durch Werbeständer, Fahrräder, Möbel, Schmutzteppiche, falsch geparkte Fahrzeuge oder Ähnliches blockiert werden.
Ordnung hörbar machen
Neben taktilen Orientierungshilfen sind akustische Signale ein unverzichtbarer Bestandteil barrierefreier Mobilität. Akustische Lichtanlagen ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Straßen sicher zu überqueren, indem sie den richtigen Zeitpunkt und die Richtung anzeigen. An Haltestellen und in Verkehrsmitteln sind gut verständliche akustische Ansagen notwendig, die über Linien, Fahrtrichtungen, Haltepunkte und Störungen informieren. Diese Informationen müssen zuverlässig, rechtzeitig und klar verständlich sein, um Orientierung und Sicherheit zu gewährleisten – insbesondere in stressigen oder unübersichtlichen Verkehrssituationen.
Beschilderung erkennbar gestalten
Für sehbehinderte Menschen spielen außerdem klare, kontrastreiche Beschilderungen eine entscheidende Rolle. Schilder, Fahrpläne, Haltestellenanzeigen und Wegweiser müssen gut lesbar gestaltet sein, mit ausreichender Schriftgröße, hohem Hell-Dunkel-Kontrast und verständlicher Anordnung. Blendungen, spiegelnde Oberflächen oder schlecht platzierte Informationen erschweren die Orientierung erheblich. Kontrastreiche Markierungen an Stufen, Bahnsteigkanten und Türen erhöhen zusätzlich die Sicherheit und reduzieren das Risiko von Unfällen.
Selbstbestimmte Mobilität entsteht jedoch nicht allein durch einzelne Maßnahmen, sondern durch deren Zusammenspiel. Taktile, akustische und visuelle Orientierungshilfen müssen einander ergänzen und konsequent mitgedacht werden – von der Stadtplanung über den Straßenbau bis hin zum öffentlichen Verkehr. Nur wenn Mobilität barrierefrei geplant, umgesetzt und laufend überprüft wird, können blinde und sehbehinderte Menschen sich sicher, unabhängig und selbstbestimmt im öffentlichen Raum bewegen.
Rücksicht gefragt!
Abgesehen von städteplanerischen Faktoren sind alle Verkehrsteilnehmenden am Zug, wenn es um selbstbestimmte Mobilität geht: Rücksicht und Aufmerksamkeit statt Egotrip und Fahrlässigkeit! Wer im Verkehr auf andere aufpasst, sorgt indirekt oder direkt für mehr Inklusion und sichere Mobilität.
So gelingt es:
Taktile Bodeninformationen freihalten und durch nichts verstellen!
Rücksichtsvolles und defensives Verhalten im Verkehr beugt Unfälle vor und sorgt für ein entspannteres Miteinander
Melden von Gefahren trägt zum Erhalt von Barrierefreiheit bei. Ungesicherte Baustellen? Verstellte Bodeninformationen? Kaputte akustische Ampel? Bescheidgeben beseitigt Probleme schneller und zuverlässiger!
Hilfe anbieten. Auch wenn Sie sich unsicher sind: Hilfe höflich verbal anzubieten, ist nie verkehrt!

