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BSVÖ: Tag der Menschenrechte: Teilhabe für alle sichtbar machen

  • Tag der Menschenrechte © BSVÖ

Jedes Jahr erinnert uns der Tag der Menschenrechte am 10.12. daran, dass Freiheit, Würde und Gleichberechtigung die stabilen Grundsäulen der Gesellschaft sind. Doch nicht für alle sind diese Rechte auch Lebensrealität...

Nach wie vor sehen sich blinde und sehbehinderte Menschen im Alltag mit Situationen konfrontiert, in denen grundlegende Rechte verletzt werden und in denen Diskriminierungen keine Seltenheit sind. Das gilt in großem Maße für Chancengleichheit und Selbstbestimmtheit – beides Faktoren, die nur durch Barrierefreiheit gegeben sind. Barrierefreiheit ist kein freundlicher Zusatz, sondern sollte ein grundlegendes und essentielles Recht für alle Menschen sein. Dennoch sind blinde und sehbehinderte Personen täglich mit Hindernissen konfrontiert, die Teilhabe beschränken: von unzugänglichen Webseiten und Dokumenten über fehlende bauliche Barrierefreiheit in Form taktiler Leitsysteme, von unlesbaren Beschilderungen und nicht bedienbaren Haushaltsgeräten über fehlende digitale Zugänglichkeit – die Beispiele sind weit gestreut und enden nicht da. Vorurteile, Benachteiligungen am Arbeitsmarkt, verhinderte Bildungschancen und finanzielle Benachteiligungen – all das sind bestehende Grundlagenprobleme.

Blindheit oder Sehbehinderung bedeutet jedoch nicht fehlende Kompetenz, Selbstbestimmung oder Leistungsfähigkeit. Was Menschen brauchen, sind chancengleiche Rahmenbedingungen: digitale Angebote, die von Anfang an barrierefrei entwickelt werden, Arbeitsplätze mit assistiven Technologien, öffentliche Räume, die eine sichere Orientierung und selbstbestimmte Navigation begünstigen, aktiv angewandtes Design for All sowie eine Gesellschaft, die die Vielfalt menschlicher Wahrnehmung wertschätzt.

Der BSVÖ lädt dazu ein, den Tag der Menschenrechte als Anlass zu nehmen, den Blick auf die Vorteile einer chancengleichen und inklusiven Gesellschaft zu richten. Indem die Stimmen und Forderungen blinder und sehbehinderter Menschen ernst genommen und ihre Expertise bei Planung, Gestaltung und Ausführung einbezogen wird, wird gemeinsam an der inklusiven Zukunft gebaut. Menschenrechte werden erst dann Wirklichkeit, wenn jeder Mensch seine Umwelt selbstbestimmt erleben und an ihr teilnehmen kann.

Barrierefreiheit und Chancengleichheit machen unsere Gesellschaft gerechter, zugänglicher und für alle lebenswerter – unabhängig davon, wie wir sehen.

 

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