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BSVÖ: 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Was Gewalterfahrung mit Behinderung zu tun hat.

  • Gewalt gegen Frauen © BSVÖ

Mit dem 25. November werden die 16 Tage gegen Gewalt an Frauen eingeleitet und wieder zeigt sich, dass Frauen mit Behinderungen überdurchschnittlich oft Gewalterfahrungen ausgesetzt sind. Die Täter finden sich im engsten Familienkreis, am Arbeitsplatz oder in Naheverhältnissen. Aber auch im öffentlichen Raum werden Frauen mit Behinderungen belästigt, diskriminiert oder sind schweren Misshandlungen ausgesetzt.

Mehr als ein Drittel der weiblichen Bevölkerung betroffen

Mit Stand Mitte November verzeichnet Österreich 2025 14 Femizide, also Morde aufgrund des Geschlechts. Gleichzeitig berichten die Autonomen Frauenhäuser Österreich, dass in Österreich jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen betroffen ist, was rund 35 % der weiblichen Bevölkerung ausmacht, mehr als jede vierte Frau sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfuhr und mehr als jede fünfte Frau von Stalking betroffen ist.

Das Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung warnt, dass vor allem Frauen mit Kommunikationsbeeinträchtigungen, mit Lernschwierigkeiten, Mehrfachbehinderungen und Migrationshintergrund Gewalt ausgesetzt sind.

Gewalt auf allen Ebenen

Die Formen der Gewalt sind vielschichtig und komplex, zielen auf physische und psychische Schädigung ab und sind vor allem dann erhöht, wenn es sich zwischen Täter:innen und Betroffenen um ein Abhängigkeitsverhältnis handelt.

Blinde und sehbehinderte Frauen sind in der generell vulnerablen Gruppe der Frauen mit Behinderungen auch im öffentlichen Raum in erhöhtem Maße sexueller Belästigung, Übergriffigkeit, verbalen Beleidigungen oder auch physischen Gewalterfahrungen ausgesetzt. Eine große Rolle spielt dabei die Anonymität, in der sich Täter:innen wiegen. Zusätzlich dazu verzeichnen auch internationale Statistiken, dass Menschen mit Behinderungen und hier vor allem Frauen anteilsmäßig öfters Opfer von Diebstählen und Betrug werden.

Mehr Prävention, mehr Sicherheit

Um Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen langfristig und nachhaltig zu verhindern, ist ein dichteres Netzwerk an Gewaltprävention und Opferschutzmaßnahmen und auch Maßnahmen zur Deinstitutionalisierung notwendig. Der BSVÖ fordert hierzu mehr politisches Commitment, um die Lebensrealität von Frauen mit Behinderungen sicherer und gewaltfrei zu machen.  

 

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