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Bittersüß: Zuckerkrankheit, die ins Auge geht.

  • Diabetes © BSVÖ

Wer an einem dauerhaft überhöhten Blutzuckerspiegel leidet, läuft Gefahr, eine Sehbehinderung zu entwickeln, die im schlimmsten Fall zu Blindheit führen kann. Ein Grund mehr, Zucker im Auge zu behalten, damit er nicht ins Auge geht …

Weltweit im Trend

Rund 589 Millionen Menschen im Alter von 20–79 Jahren leben laut dem International Diabetes Federation (IDF) Diabetes Atlas mit Diabetes. Für Europa gilt: 1 von 10 Personen ist betroffen, aber rund 1 von 3 Betroffenen ist nicht diagnostiziert. Der Trend ist steigend – so berichtet die WHO, dass sich die Zahl der Diabetiker in den letzten Jahrzehnten stark erhöhte. Von etwa 200 Millionen im Jahr 1990 wuchs sie auf etwa 830 Millionen im Jahr 2022, Tendenz: weiter steigend.

Warum die Augen?

Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 sind in höherem Maße von Sehbehinderungen und Blindheit betroffen. Warum das so ist, ist schnell erklärt: Unbehandelter oder schlecht eingestellter Diabetes führt zu dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten, die Blutgefäße und Nerven im ganzen Körper schädigen können. Eine der Folgen ist diabetische Retinopathie, eine Netzhauterkrankung, bei der durch Schädigungen der kleinen Blutgefäße an der Netzhaut die Gefäßwände porös werden, Netzhautgefäße verstopfen und sich entzünden. Auch die Neubildung von Blutgefäßen kann zu Komplikationen im Auge führen. Ohne rechtzeitige Behandlung können diese Veränderungen die Sehkraft irreversibel beeinträchtigen.

Vorbeugen und behandeln

Diabetes ist nicht gleich Diabetes – dementsprechend sind auch die Maßnahmen zur Vorbeugung oder Behandlung unterschiedlich.

Typ-1-Diabetes etwa entsteht, wenn das Immunsystem die insulinproduzierenden Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Dadurch fehlt Insulin vollständig, sodass Glukose nicht mehr aus dem Blut in die Körperzellen gelangen kann. Diese Form beginnt meist im Kindes- oder Jugendalter und wird durch genetische Faktoren und fehlgeleitete Autoimmunprozesse ausgelöst; äußere Auslöser wie Virusinfektionen können eine Rolle spielen, aber man kann ihr nicht aktiv vorbeugen.

Typ-2-Diabetes dagegen entwickelt sich häufig im Erwachsenenalter und ist durch eine Kombination aus Insulinresistenz und einem relativen Insulinmangel gekennzeichnet. Risikofaktoren sind insbesondere Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, genetische Veranlagung, höheres Alter sowie bestimmte Stoffwechselstörungen wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfette.

Wer an Typ-2-Diabetes erkrankt ist, kann durch Reduktion der Risikofaktoren und eine Lebensumstellung gegenwirken. Regelmäßige Untersuchungen und ärztliche Kontrolle sind außerdem unerlässlich, denn unbehandelter oder schlecht eingestellter Diabetes führt zu dauerhaft erhöhten Blutzuckerwerten, die Blutgefäße und Nerven im ganzen Körper schädigen können – und das wiederum leitet die diabetische Retinopathie ein.

Risikofaktoren für Netzhautschäden können außerdem u. a. folgende sein:

  • Dauerhaft erhöhter Blutzucker
  • Hoher Blutdruck
  • Hohe Blutfettwerte
  • Diabetesdauer (je länger, desto höher das Risiko)
  • Schwangerschaft bei bestehendem Diabetes
  • Rauchen

 

Vorbeugende Maßnahmen wie eine strenge Blutzuckerkontrolle, ein gesunder und ausgewogener Lebenswandel und auch regelmäßige Arztchecks können dazu beitragen, die Diabetes-Risiken zu vermindern.

Vorsicht ist besser als Nachsicht...

Unser Vorschlag: Regelmäßig durchchecken lassen und auf die Augen schauen. Denn wenn ein Sehverlust eintritt und die diabetische Retinopathie festgestellt wird, ist der Schaden schon passiert …

 

 

Weiterführende Links

https://diabetesatlas.org/

https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/diabetes

 

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