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BSVÖ Fokus: Katastrophenfälle und Barrierefreiheit in Österreich. Der AT-Alert

  • Bsvö im Fokus © BSVÖ

Menschen mit Behinderungen sind im Katastrophenfall benachteiligt und stehen vor mehrfachen Herausforderungen. Seit 2024 warnt im Katastrophenfall zusätzlich zum Sirenensignal auch der AT-Alert direkt über das Mobiltelefon. Eine Innovation, die mehr Informationen bereithalten soll. Aber sorgt die Warnung nun für mehr Barrierefreiheit?

 

Neue Technik, neues System

Mit dem 2024 eingeführten AT-Alert wurde ein Warnsystem erschaffen, das Bürger:innen direkt auf ihr Mobiltelefon einen Alarm schickt. Basierend auf der Mobilfunktechnologie „Cell Broadcast“ können so alle erreicht werden, die die entsprechende Gerätschaft nutzen. Im Gegensatz zu den Sirenen kann über den AT-Alert textbasiert mehr Information gegeben werden. So steht in Meldungen, die über AT-Alert ausgesendet werden, welcher Notfall vorliegt. Auch Verhaltens- und Handlungsempfehlungen für Maßnahmen zum Schutz können so gegeben werden.

So fortschrittlich der AT-Alert im Gegensatz zur Warnung mittels Sirenen auch ist – nicht alle Menschen werden durch ihn erreicht. Wer kein Mobiltelefon besitzt oder bedienen kann, kann nicht erreicht werden. Auch unterstützen nicht alle Mobiltelefonsysteme die Warnung mittels AT-Alert. Nur Smartphones mit einem Android-Betriebssystem ab Version 11 oder iPhones ab Version 17.4 können aktuell den AT-Alert auf allen Stufen empfangen.

Radio, Internet, Fernsehen

Zusätzlich zum AT-Alert gibt die Regierung die Empfehlung aus, sich im Fernsehen, Radio und direkt über Webseiten des Zivilschutzes zur aktuellen Lage zu informieren. Behördliche Warnungen werden, wenn sie einen Alarm auslösen, immer auch im ORF bekanntgegeben. Sender wie Ö3 oder die ORF-Landesstudios informieren und geben Verhaltensempfehlungen.

Links für den Notfall:

Zivilschutzverband: https://zivilschutz.at/

ORF News: https://orf.at/

Verhaltensmaßnahmen im Notfall: https://www.oesterreich.gv.at/de/themen/notfaelle_unfaelle_und_kriminalitaet/katastrophenfaelle/1

Im Notfall barrierefrei

Menschen mit Behinderungen sind in Katastrophenfällen in höherem Maße gefährdet, zu Schaden zu kommen. Umso wichtiger ist es, dass Warn- und Informationssysteme im Vorfeld so entwickelt werden, dass sie für alle Menschen zugänglich sind. Hier kommt das Mehrsinnprinzip zum Tragen. Alarme, die nur als akustische Signale wahrnehmbar sind, erreichen gehörlose Menschen ebensowenig wie Information, die nur visuell – etwa als Signallicht oder auch als „stumme“ Textinformation oder Grafik – vermittelt wird. In Notfällen, die ohnehin ein hohes Level an Stress auslösen, müssen Aussagen, Anweisungen und Informationen in klarer, verständlicher und barrierefreier Form zur Verfügung stehen. Blinde und sehbehinderte Menschen im Ernstfall mit Informationswebseiten und Apps zu konfrontieren, bei denen sie schnell an Barrieren anstehen, verschlimmert die Lage und kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden. Ein Einbeziehen von Expert:innen, die die Forderungen und Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen vertreten oder selbst betroffen sind, ist in den Planungsphasen unumgänglich. Nur so können Warnsysteme entwickelt werden, die auch wirklich für alle zugänglich, verständlich und sinnvoll sind.

Weiterführende Link

Zivilschutzverband: https://zivilschutz.at/

ORF News: https://orf.at/

Verhaltensmaßnahmen im Notfall: https://www.oesterreich.gv.at/de/themen/notfaelle_unfaelle_und_kriminalitaet/katastrophenfaelle/1

Warnsysteme in verschiedenen Notfällen: https://www.oesterreich.gv.at/de/themen/notfaelle_unfaelle_und_kriminalitaet/katastrophenfaelle/2

Allgemeine Notfallsnummer: https://www.oesterreich.gv.at/de/themen/notfaelle_unfaelle_und_kriminalitaet/notrufnummern

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