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BSVÖ im Fokus: Blindenführhunde. Schulbankdrücken für Vierbeiner und Zweibeiner

  • Bsvö im Fokus © BSVÖ

Es ist noch kein Blindenführhund vom Himmel gefallen. Im BSVÖ Fokus des Monats sehen wir uns an, was notwendig ist, damit aus Wasti und Co ein waschechter Führhund wird und wie der Verlauf der gemeinsamen Ausbildung ist. Denn eins steht fest: auch die Zweibeiner haben einiges zu lernen!

 

Die Ausbildung eines Blindenführhundes dauert, wenn sie gründlich durchgeführt wird, lange. Wenn Sie gerne einen Blindenführhund haben möchten, müssen Sie damit rechnen, dass dies eine Vorlaufzeit von mindestens einem Jahr, womöglich aber auch länger dauert.

Schritt Nummer 1: Der richtige Hund

Welcher Hund zum Assistenzhund geeignet ist, hängt von vielen Faktoren ab. Nicht alle Welpen, die ausgesucht werden, sind am Ende auch geeignet, den Job gut und gerne zu machen. Die richtige Wahl und Ausbildung muss daher unbedingt von Profis durchgeführt werden, die auf das Wohl des Hundes achten. Im Welpentest kommen erste Auswahlverfahren zum Tragen. Werden die Hündchen als geeignet ausgesucht, erfolgt eine Sozialisierung im Familienverband, dann beginnt die Ausbildung, die um die zwei Jahre in Anspruch nimmt.

Können auch Dackeln Führhunde werden? Theoretisch kann jeder Wauz das Zeug zum Blindenführhund haben, in der Praxis aber eignen sich nur Hunde, die eine gewisse Größe haben, nicht dem Jagdtrieb verfallen, sobald sie etwas Spannendes wittern, auch in Stresssituationen cool bleiben und sich gerne auf ihre Aufgaben konzentrieren. Vor allem Labradore, Golden Retriever und gelegentlich auch Schäferhunde oder Königspudel kommen verstärkt zum Einsatz.

Schritt Nummer 2: Ab in die Schule!

Nachdem der Hund individuell ausgebildet wird und eine Vielzahl an Hörzeichen lernt, folgen Zusammenschulung und Teamprüfung gemeinsam mit seinem Menschen.

Der Blindenführhund muss zuerst die Qualitätsbeurteilung bestehen. In einem zweiten Schritt müssen Sie gemeinsam mit dem Hund die Teambeurteilung positiv abschließen. Beides ist die Voraussetzung für die Anerkennung als Assistenzhund. Die Teambeurteilung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In zwei Prüfungsphasen kommt es dann zu den wichtigsten Höhepunkten in der Ausbildung:

Bei der Qualitätsbeurteilung des Hundes muss eine Strecke zurückgelegt werden, auf der sich die Leistung und Charakteristik des Hundes zeigen soll.

Bei der Teambeurteilung  müssen Hund und Mensch gemeinsam eine Strecke zurücklegen und zeigen, dass sie miteinander zurecht kommen.

Dabei wird auf die Umweltsicherheit des Hundes ebenso acht gegeben, wie auf das verhalten auf verschiedenen Böden, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Autos, gegenüber anderen Tieren und in Stresssituationen.

Schritt 3: Zeugnisverteilung

Die positive Bewertung des Hundes und des Teams führt dazu, dass der Blindenführhund nun offiziell in den Behindertenpass seines Menschen eingetragen werden kann. Ab diesem Zeitpunkt hat er den Status als Assistenzhund vor dem Gesetz und hat somit einen Sonderstatus seinen Artgenossen gegenüber.

Dennoch: es empfiehlt sich, nun weiterzulernen und immer wieder zu üben, damit auch weniger oft verwendete Hörzeichen nicht in Vergessenheit geraten…

Weiterführende Links

Erkundigen Sie sich bei Ihrer Landesorganisation zu Fördermöglichkeiten und dem Anschaffungsprozess von Blindenführhunden. Wenn Sie schon Hundebesitzer:in sind, finden Sie in Ihren Landesgruppen Angebote zu gemeinsamen Ausflügen, Schulungen und Thementagen!

Alle Landesorganisationen des BSVÖ: www.bsv-asutria.at

Blinden- und Sehbehindertenverband Kärnten: Kärnten

Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich: Oberösterreich

Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg: Salzburg

Blinden- und Sehbehindertenverband Steiermark: Steiermark

Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol: Tirol

Blinden- und Sehbehindertenverband Vorarlberg: Vorarlberg

Blinden- und Sehbehindertenverband Wien, Niederösterreich und Burgenland: Wien, Niederösterreich und Burgenland

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