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BSVÖ Non-24: Wenn Schäfchenzählen nichts bringt … Teil 1

  • non-24 © BSVÖ

Manche brauchen ihre 8 Stunden, manche kommen auch mit weit weniger aus. Aber wer an Schlafstörungen leidet, immer wieder wach wird oder erst gar nicht recht in die Tiefschlafphasen kommt, riskiert mehr als nur eine wohlige Nachtruhe. Warum aber gerade blinde Menschen oft von quälenden Schlafrhythmusstörungen betroffen sind, erfahren Sie im ersten Teil unserer Non-24-Reihe …

Schlafmangel kann den Körper und Geist auf vielen Ebenen beeinträchtigen – und zwar schon nach wenigen Nächten. Das Problem verstärkt sich bei chronischem Schlafdefizit. Die Folgen für Betroffene: sinkende Konzentrationsfähigkeit und kognitive Leistung, Stimmungsschwankungen, Gedächtnisprobleme, Koordinationsprobleme, nicht selten auch ein geschwächtes Immunsystem. Auf lange Sicht kann es sogar zu Stoffwechselstörungen und hormonellen Veränderungen kommen.

Tag und Nacht

Der innere Tag-Nacht-Rhythmus, also der zirkadiane Rhythmus, und auch der Schlafdruck (Homeostase) wirken maßgeblich auf unseren Schlaf ein. Gerade beim Tag-Nacht-Rhythmus spielen Lichtreize, die über die Augen wahrgenommen werden, eine große Rolle. Sie synchronisieren den suprachiasmatischen Nukleus (SCN) im Hypothalamus.

Die Signalwirkung

Abends leitet der SCN Signale an die Zirbeldrüse weiter, Melatonin wird ausgeschüttet, die Körpertemperatur sinkt leicht und wir fühlen uns schläfrig.

Morgens hemmt Licht die Melatoninproduktion. Körpertemperatur und Wachhormone steigen an und wir werden leichter wach.

Fehlt die Fähigkeit, Lichtreize wahrzunehmen, bleibt auch die Stimulation des SCN aus. Und das mit schweren Folgen für blinde Menschen. Hier läuft die innere Uhr oft mit ihrer natürlichen Periode, die bei vielen Menschen etwas mehr als 24 umfasst.  Das führt zur fortlaufenden Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus.

Folgen

Blinde Menschen, die aufgrund der Verschiebung ihrer inneren Uhr phasenweise nur sehr fragmentiert Schlaf finden können, leiden in gesteigertem Maß unter Schlafmangel. Die Auswirkungen können sich über emotionale und kognitive Belastung, über gesundheitliche Belastung bis hin zu beruflichen und sozialen Einschränkungen ziehen. Ist diese Verschiebung gegeben, könnte es sich um NON-24 handeln. Woran das genau erkannt wird, welche therapeutischen Ansätze es gibt und welche Strategien helfen können, erfahren Sie kommende Woche in Teil 2!

 

 

 

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