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BSVÖ-Fokus: Barrierefrei Reisen – Landpartien. Vorteile, Nachteile, Strategien

  • Reise © BSVÖ

Endlich Sommer, da schlägt das Herz von vielen für die Ferne. Wer sich für die Auszeit am Land entscheidet, freut sich auf unberührte Natur, Wanderungen, Entspannung und viel Ruhe vom hektischen Alltag. Wie leicht ist es aber, blind oder sehbehindert ans Ziel zu kommen? Im zweiten Teil der Fokusreihe machen wir eine (barrierefreie?) Landpartie!

Das Reiseziel

Ein kleiner Ort zwischen Bergen, wenige Einwohner:innen, viele Optionen zu Wandern, Baden und die Seele baumeln zu lassen.

Vorteile von Reisen in ländliche Gebiete

  • Weniger Menschen als in Stadtgebieten, mehr Ruhe, mehr Natur und wenige Hektik.
  • Mitunter persönlichere Betreuung vor Ort, als in der Anonymität der Großstadt und individuelle Gastfreundlichkeit.
  • Weniger Lärm erleichtert die Orientierung.
  • Langsameres Tempo kann ein besseres Reiseerlebnis ausmachen.
  • Weniger Menschen bedeutet auch weniger Gefahr der Zusammenstöße und mehr Bewegungsfreiheit
  • Weniger Verkehrsaufkommen, weniger E-Scooter als in städtischen Ballungsräumen
  • Gezielte haptische Eindrücke sammeln, ohne von einer Reizüberflutung abgelenkt zu werden.

Nachteile von Reisen in ländliche Gebiete

  • Rurale Gebiete weisen in der Regel eine geringere Infrastruktur auf.
  • Schlechtere und unregelmäßige öffentliche Verkehrsangebote.
  • Weniger inklusive Angebote, als in größeren Städten – museale Angebote, Touren, Führungen sind seltener für Gäste mit Behinderungen ausgelegt.
  • Weniger barrierefreie Infrastrukturen
  • Weniger digital erschlossene Räume. Navigationssysteme haben in ruralen Gebieten oft nicht alle tatsächlichen Wege verzeichnet. Das kann vor allem bei Wald- und Forstwegen zum Verlaufen führen.
  • Weniger taktile Bodenleitsysteme, mehr Unebenheiten in schlecht ausgebauten Wegen.
  • Begrenzte Auswahl an Unterkünften und an barrierefreien Hotelangeboten.
  • Wenger Orientierungshilfen im Naturraum.
  • Schlechterer Mobilfunkempfang, eingeschränkter Internetzugang, was die Orientierung erschweren kann, wenn auf digitale Dienste zurückgegriffen wird.
  • Weniger lokale Assistenzangebote oder Informations- und Begegnungszentren.

Strategie

  • Gute Vorausplanung und Vorbereitung ist die halbe Miete.
  • In Hotels vorab bekanntgeben, welche Wünsche bestehen und nach Alternativen fragen, sollten die Bedürfnisse nicht erfüllt werden.
  • Eventuell fragen, ob die Mitnahme von einem Blindenführhund problemlos möglich ist.
  • Wegbeschreibung zum Hotel einholen.
  • Fahrpläne rechtzeitig in barrierefreier Form organisieren, wenn dies möglich ist, um nicht vor Ort an einer Haltestelle nach Betriebsschluss auf den Bus zu warten. 
  • Apps mit einer Offline-Funktion helfen auch in Gebieten ohne Internetempfang.
  • Gegebenenfalls auf private Fahrdienste setzen.
  • Wanderwege vorab recherchieren.
  • Wenn vorhanden können lokale Selbsthilfeorganisationen kontaktiert und um Reisetipps angefragt werden.
  • Notfallkontakte bei sich Führen.
  • Versicherungen checken: Ist eventuelle medizinische Versorgung durch die eigene Versicherung gedeckt? Was geschieht bei einem Notfall?
  • Erkennungsapps aktualisieren.

Gemeinsam unterwegs

Die Landesorganisationen des Blinden- und sehbehindertenverbandes bieten regelmäßig Reisen und Ausflüge an. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Landesorganisation an dem aktuellen Angebot und freuen Sie sich auf inklusive Touren!

Alle Landesorganisationen des BSVÖ: www.bsv-asutria.at

Blinden- und Sehbehindertenverband Kärnten: Kärnten

Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich: Oberösterreich

Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg: Salzburg

Blinden- und Sehbehindertenverband Steiermark: Steiermark

Blinden- und Sehbehindertenverband Tirol: Tirol

Blinden- und Sehbehindertenverband Vorarlberg: Vorarlberg

Blinden- und Sehbehindertenverband Wien, Niederösterreich und Burgenland: Wien, Niederösterreich und Burgenland

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