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BSVÖ am Tag der Menschen mit Sehbehinderungen: Gemeinsam Zukunft gestalten.

  • Tag der Menschen mit Sehbehinderung © BSVÖ

Am 6.6. ist der Tag der Menschen mit Sehbehinderungen. Weltweit sind rund 253 Millionen Menschen blind oder haben Sehbehinderungen, und auch in Österreich sind etwa 3,4 % der Bevölkerung von Sehbehinderungen betroffen. Inklusion und Maßnahmen, die zur Umsetzung von Barrierefreiheit auf allen Ebenen dienen, sind notwendig, aber noch lange nicht immer gegeben. Am 6.6. fordert der BSVÖ, die größte Selbsthilfeorganisation für blinde und sehbehinderte Menschen in Österreich, dazu auf, Inklusion mitzudenken, wenn es um Planung, Organisation und Produktion geht. Für ein Miteinander auf Augenhöhe

Bildung für alle

Menschen mit Behinderungen erfahren im Bildungssystem keine Chancengleichheit, sondern stehen nach wie vor oft an Barrieren und Diskriminierungen an. Damit alle Menschen später Talente entfalten und einen erfolgreichen Platz am Arbeitsmarkt einnehmen können, ist ein inklusives und nachhaltiges Bildungssystem von Anfang an notwendig.

„Blinde und stark sehbehinderte Menschen haben es viel schwerer am ersten Arbeitsmarkt. Meistens bekommen sie nicht einmal die Chance, zu beweisen, wie qualifiziert und motiviert sie sind. Hier brauchen wir unbedingt weiterhin spezielle Maßnahmen, auch in Zeiten des Sparens“, ist sich Dr. Markus Wolf, Präsident des BSVÖ sicher.

Bildung ist eines der höchsten Güter der Gesellschaft. Sie ermöglicht Zukunft, indem sie finanzielle Sicherheit und persönliche Entfaltungsmöglichkeiten fördert. Das darf nicht leichtfertig für neue Sparmaßnahmen aufs Spiel gesetzt werden.

Erfolgsmodell Braille

Seit 200 Jahren ist die Brailleschrift eine wichtige Grundlage der Barrierefreiheit. Mit dem Jubiläum, das wir 2025 feiern, zeigt sich, dass die Punktschrift auch heute im Zeitalter der Digitalisierung weiterhin relevant ist. Die taktilen Texte finden sich auf Medikamentenpackungen, auf Lageplänen, Informationstexten oder Alltagsgegenständen. Sie spielen in der Freizeit eine Rolle und im Berufsleben, erleichtern die Orientierung und werden zu taktil lesbaren Informationen über digitale Texte. Braille hat sich über die Jahrzehnte hinweg kaum verändert und ist doch modern geworden. Wir sagen: Ein Hoch auf die Punktschrift!

Inklusion im Mehrsinneprinzip

Informationen sollen für alle zugänglich sein. Damit das gelingt, braucht es das Mehrsinneprinzip. Bedienbarkeit und Information werden dadurch sichergestellt, dass sie nicht nur mit einem Sinn wahrgenommen werden kann. Ein Bild alleine reicht nicht, in Kombination mit taktilem Text oder mit Hörtext aber wird die Information für die meisten Menschen zugänglich. Das Mehrsinneprinzip kann auf so gut wie alle Bereiche ausgeweitet werden und ist ein sicheres Werkzeug für angewendete Barrierefreiheit. Wer sich nicht sicher ist, ob ein Service, ein Produkt oder eine Situation für alle Menschen barrierefrei gestaltet ist, muss sich also fragen: Welche Sinne sind angesprochen? Ist die Teilhabe nur möglich, wenn ich entweder sehen, hören oder fühlen kann? Oder werden mindestens zwei Sinne angesprochen? So einfach ist es in der Theorie! In der Praxis beobachtet der BSVÖ aber weiterhin, dass das Mehrsinneprinzip auch bei modernen Planungen nicht mitgedacht wird. Das bedeutet auf der einen Seite vermeidbare Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen und auf der anderen Seite, dass oft teuer und aufwendig nachkorrigiert werden muss. Besser also: vorher alle Sinne mitdenken!

Ihre Gedanken sind gefragt

Das Motto des BSVÖ „Gemeinsam mehr sehen“ ist auch das Thema der Ausschreibung zu 200 Jahre Brailleschrift. Eine inklusive Gesellschaft lässt niemanden zurück und macht sich für die Gemeinschaft, gegenseitigen Respekt und Rücksicht stark. In welchen Beispielen kann sich diese Gemeinsamkeit zeigen? Welchen Stellenwert hat das Gemeinsame in einer Gegenwart, die auf Individualismus, Wettbewerb und zunehmend auch auf Kapitalismus setzt? Was kann es bedeuten, gemeinsam mehr zu sehen? Wörtlich genommen oder im übertragenen Sinne eröffnet das Motto neue Perspektiven und Sichtweisen.

Schicken Sie uns Ihre Einsendung bis 15.6. an gemeinsammehrsehen@blindenverband.at!

Alle Infos rund um die Teilnahme finden Sie unter: https://www.blindenverband.at/de/information/literaturwettbewerb

 

  

 

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