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Zugang verweigert: wenn Partei-Webseiten nicht barrierefrei sind

  • kein Zugang © BSVÖ

Der aktuelle Bericht des Europäischen Behindertenforums (EDF) trägt den Titel "Access Denied" (Zugang verweigert) und er gibt zu denken:

Viele Webseiten europäischer politischer Parteien sind für Nutzer:innen mit Behinderungen in hohem Maße unzugänglich. So wird politische Teilhabe verhindert.
Digitale #Barrierefreiheit ist die Voraussetzung für Inklusion - wer dies nicht beachtet, muss dringend nachholen!

Menschen mit Behinderungen von den digitalen Kanälen der europäischen politischen Parteien ausgeschlossen

Der Bericht, der gemeinsam vom Europäischen Behindertenforum und der Funka-Stiftung (einem führenden Unternehmen im Bereich der digitalen Barrierefreiheit) verfasst wurde, zeigt erschreckende Ergebnisse auf den Webseiten der sieben wichtigsten europäischen politischen Parteien - Europäische Volkspartei, Sozialdemokratische Partei Europas, ALDE-Partei, EKR-Partei, Europäische Grüne, Europäische Linke und Identität und Demokratie. Der Bericht stellt fest, dass diese Ergebnisse ein Symptom für das Problem der weit verbreiteten Unzugänglichkeit politischer Informationen sind - was Menschen mit Behinderungen daran hindert, eine gut informierte und wohl überlegte Stimme abzugeben.

Zu den wichtigsten Ergebnissen des Berichts gehören:

  1. Die Webseiten aller politischen Parteien weisen schwerwiegende Barrierefreiheitsprobleme auf, schließen manche Nutzergruppen vollständig aus und erschweren anderen den Zugang zu Informationen.
  2. Auf einigen Webseiten wurde aktiv Code entfernt, der den Nutzern zugutekommt, so dass die Schnittstelle weniger zugänglich ist.
  3. Einige der festgestellten unzureichenden Farbkontraste waren die schlimmsten, die je von den beteiligten Experten gemessen wurden.

Der Bericht soll den politischen Parteien und allen politischen Akteuren konstruktive Anregungen geben, um sicherzustellen, dass ihre Informationen für Menschen mit Behinderungen zugänglich werden. Der Weg in die Zukunft muss Folgendes umfassen:

  1. Schulung von Web-Autoren und anderen zuständigen Mitarbeitern im Hinblick auf die Zugänglichkeit von Webseiten, digitalen Kanälen und Veröffentlichungen.
  2. Einbeziehung von Endnutzern mit Behinderungen in die Gestaltung, Entwicklung und Prüfung digitaler Schnittstellen, um sicherzustellen, dass sie für alle funktionieren.
  3. Verwendung der europäischen Norm für barrierefreie IKT bei der Beschaffung, Gestaltung und Entwicklung digitaler Schnittstellen.

Yannis Vardakastanis, Präsident des Europäischen Behindertenforums, sagte dazu: „Die Ergebnisse sind sehr enttäuschend, aber nicht überraschend - sie spiegeln den weit verbreiteten Mangel an Aufmerksamkeit für die Barrierefreiheit von Informationen in der politischen Welt wider. Die politischen Parteien müssen sicherstellen, dass ihre Kommunikation für jeden Wähler zugänglich ist - auch für Wähler mit Behinderungen.“

Susanna Laurin, Vorsitzende der Funka-Stiftung, erklärte: „Einige der Inhalte sind so schwer zu finden und/oder zu lesen, dass ich mich frage, ob die politischen Parteien überhaupt daran interessiert sind, dass die Wähler ihre Botschaft verstehen - es sollte in ihrem eigenen Interesse sein, so viele Wähler wie möglich zu erreichen.“

Dem können wir uns nur anschließen und wir werden weiterhin den Zugang zu Informationen als wichtigen Punkt in unseren Gesprächen mit den zukünftigen EU-Parlamentarier:innen forcieren. Den vollständigen Bericht des EDF finden Sie hier: "Access Denied"

Quelle: https://www.edf-feph.org/persons-with-disabilities-excluded-from-european-political-parties-digital-channels/

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