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BSVÖ Stichwort: Mobilität unterstützen.

  • barrierefreie Mobilität © BSVÖ

Eine Frage reicht: Kann ich Ihnen weiterhelfen? Sie ist ein unverbindliches Angebot und kann zum richtigen Zeitpunkt ausgesprochen Orientierung und sichere Mobilität ermöglichen. Trotzdem haben manche noch Bedenken, die Frage an eine blinde oder sehbehinderte Person zu richten. Dabei ist es gar nicht schwer, alles richtig zu machen…

Ganz einfach helfen

Sabine hat es schon erlebt: am Ellenbogen gepackt und über die Kreuzung gezogen wurde sie auf der anderen Seite wortlos wieder abgestellt. Dass sie dort eigentlich nicht hingewollt hatte, konnte sie in ihrem Schrecken erst gar nicht ausdrücken. Die Verwunderung wurde erst später zu Zorn über die übergriffige Hilfe. „Manchmal glauben die Leute, zu wissen, was ich brauche, ohne mich zu fragen, ob ich das überhaupt will. Es geschah auch schon, dass mich jemand in die falsche Straßenbahn mitgenommen hat oder mir Gegenstände in den Einkaufskorb legte, die ich gar nicht kaufen wollte.“ In der Regel aber hätte sie mehr positive als negative Erfahrungen gemacht. „Die meisten sind sehr aufmerksam und höflich“, sagt Sabine. „Sie fragen, ob sie helfen können. Auch junge Menschen. Die sind oft nicht so befangen, wie ältere.“ Sabine nutzt die Chance, nach dem ersten Kontakt ganz nebenbei zu sensibilisieren. „Ich zeige auf, wie schwierig es für mich als blinde Person sein kann, eine mir fremde Kreuzung ohne akustische Ampel und ohne Bodeninformation zu passieren. Oder mich in einem Gebäude zu orientieren, das keine Navigationshinweise bereithält. Oder einen Aufzug mit Touchscreen zu bedienen…“

Auf einen Blick

  • Sprechen Sie die Person, der Sie helfen möchten, deutlich an und bieten Sie ihre Hilfe an.
  • Nicht immer ist Ihre Hilfe notwendig oder in ebenjener Situation auch erwünscht. Lassen Sie sich davon aber nicht entmutigen – das nächste Mal werden Sie womöglich zur rechten Zeit wirklich weiterhelfen können.
  • Fragen Sie nach, wie genau Sie weiterhelfen können, bevor sie auf Eigeninitiative aktiv werden!
  • Reden Sie mit der Person, die Ihre Hilfe annimmt und beschreiben Sie, was sie tun, um zu unterstützen.
  • Bieten Sie beim Führen Ihren Arm zum Unterhaken an und sprechen Sie das auch aus.
  • Ziehen oder schieben Sie die blinde oder sehbehinderte Person nicht vor sich her und passen Sie das Tempo der Situation an.
  • Machen Sie auf Niveauunterschiede aufmerksam. Achtung bei Gehsteigkanten oder Stufen und auch bei Hindernissen, die womöglich am Weg auftauchen.
  • Geben Sie Bescheid, wenn der gemeinsame Weg beendet ist und Sie alleine eine andere Richtung einschlagen.
  • Darüber hinaus können Sie helfen, indem Sie Leitlinien am Boden (Bodeninformationen) freihalten, Hindernisse, die sich unvermutet im Weg befinden (E-Scooter, umgefallene Fahrräder, etc.) entfernen, Barrieren und Gefahrenquellen melden.
  • Danke, dass Sie aufmerksam auf Ihre Umwelt reagieren und Ihre Hilfe aktiv anbieten!

All dies und noch mehr ausführlich zusammengefasst finden Sie in der Broschüre des BSVWNB: Helfe – aber wie?

Broschüre 

Link zum Download: https://www.blindenverband-wnb.at/fileadmin/user_upload/Blindenverband/Downloads/4_-_Helfen_aber_wie.pdf

 

 

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