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BSVÖ Digitaler Dienstag Der Nase nach durch Wien: Gestalten Sie die Smell-Map mit!

  • Digitaler Dienstag © BSVÖ

Sie lesen richtig: Heute geht es um etwas rein Wienerisches. Was hat das im österreichweiten BSVÖ Newsletter zu suchen? Ein Stadtplan, der Geruchseindrücke einer Stadt dokumentiert: Wie könnten wir Ihnen so etwas vorenthalten? Und: Um mitzugestalten müssen Sie gar nicht in Wien wohnen!

„Wie schade“, meinte Susanne Buchner-Sabathy noch vor Kurzem zu mir, als sie das Projekt Smell-Map entdeckte. Gerade blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen hätten zu einem Geruchs-Stadtplan sicherlich viel Wertvolles beizutragen. Aber leider waren wesentliche Elemente der Anwendung zum Eintragen der Beiträge mit dem Screenreader nicht nutzbar. Ungewöhnlich erfreulich: Die Kontaktaufnahme mit den Verantwortlichen hat dazu geführt, dass ganz schnell Verbesserungen umgesetzt wurden. Wir freuen uns, Ihnen die Wiener Geruchskarte gemeinsam mit ein paar Tipps zur Nutzung vorstellen zu dürfen!

Wer und was steckt dahinter?

Das Projekt „Wien der Nase nach“ wird von Frau Dr. Stephanie Weismann geleitet. Sie ist Kulturwissenschaftlerin an der Universität Wien. Die Stadt Wien fördert dieses und andere Projekte mit aktiver Bürger:innen-Beteiligung (Citizen Science). Im Mittelpunkt steht dabei das „Wissen der Vielen“ also nicht nur das der Wissenschaftler:innen. Unter www.wienriecht.at finden Sie genauere Informationen zum Projekt.

Gerüche spielen eine wichtige Rolle dabei, wie Menschen ihre Umgebung empfinden und welche Gefühle und Erinnerungen sie mit bestimmten Orten verbinden. Frau Weismann möchte mit dieser Karte dokumentieren, wie Menschen verschiedene Orte in Wien über deren Geruchslandschaft wahrnehmen.

Alle, die einen Bezug zu Wien haben, sind eingeladen mitzumachen!   

Der Nase nachgehen

Wir erkennen Orte an den Eigenschaften, die für sie typisch, womöglich sogar einzigartig sind. Jeder Ort sieht anders aus. Und er riecht auch anders. Gerüche helfen uns also, Orte zu erkennen und einzuschätzen. Mit anderen Worten: Wir können uns unter anderem anhand von Gerüchen in unserer Umgebung orientieren. Besonders für Menschen, die das Sehen zur Orientierung schlecht einsetzen können, ist der Geruchssinn besonders wertvoll, um sich gut in einer Stadt zurechtzufinden.

Wie funktioniert’s?

An der Wiener Geruchskarte, auch „Smell-Map“ genannt, können Sie alle mitgestalten. Dafür müssen Sie in einem online Formular einen Ort in Wien auswählen, also eine Straße, einen Platz oder ein Gebäude. Dann tragen Sie ein, welche Gerüche Sie dort wahrgenommen haben. Vor allem sollen Sie aber angeben, womit Sie diese Gerüche verbinden: zum Beispiel mit Alltag oder Feierabend, mit einer romantischen Stunde im Park oder den unangenehmen Seiten der Großstadt, mit einer Kindheitserinnerung oder einem aktuellen Erlebnis. Außerdem können Sie bewerten, wie gut oder schlecht Sie einen Geruch erlebt haben.

Das online Formular können Sie entweder am PC oder am Smartphone aufrufen und ausfüllen. Sie finden es unter folgendem Link: https://survey123.arcgis.com/share/172b418791c94f05bf415525af460f1c

Tipps zum Ausfüllen mit dem Screenreader

Grundsätzlich sind alle Bereiche des Formulars mit dem Screenreader gut zugänglich und bedienbar. Mit einer Ausnahme, und die ist für die Funktion wesentlich: der Standortangabe.

Mit den folgenden Infos im Hinterkopf wird es Ihnen leichter fallen einzugeben, wo Sie einen bestimmten Geruch erschnuppert haben.

Am einfachsten ist es, das Formular am PC auszufüllen. Dort gibt es nur eine Feinheit, die aber nicht weiter ins Gewicht fällt: Das Textfeld, in das Sie den Standort eingeben können, macht automatisch Vorschläge für den Eintrag. Mit dem Screenreader können Sie diese Vorschläge eventuell nicht auslesen. Sie können die Adresse aber einfach selbst eintragen und sie wird einwandfrei gefunden.

Apropos Textfeld: Obwohl es zur Adresseingabe dient, ist es mit „Suche“ beschriftet. Das könnte Sie verwirren, muss es aber nicht, weil Sie ja jetzt darauf vorbereitet sind.

In der mobilen Version, also am Handy, wird Ihnen nach der Kurzanleitung unter der Überschrift „Wo riecht es? Wo hat es gerochen?“ folgender Text vorgelesen: „Zum Festlegen der Position drücken“. Das ist eine Schaltfläche, aber das wird nicht angesagt. Wenn Sie sie aktivieren, gelangen Sie zu der Kartenanwendung mit dem Textfeld, in das Sie den gewünschten Ort eintragen können. Wischen Sie einmal nach rechts, dann befindet sich der Fokus in diesem Textfeld.

Achtung: Sie gelangen durch Weiterwischen auch zu anderen Elementen des Fragebogens, die am Bildschirm nicht sichtbar sind. Lassen Sie sich davon nicht irritieren und wischen Sie einfach wieder nach links bis zu den Bedienelementen der Kartenanwendung.

Die Eingabe von Text ist am Handy leider nicht ganz einfach. Sie können aber mit der Schaltfläche „eigenen Standort suchen“ den Standort in Wien, an dem Sie sich gerade befinden, automatisch eintragen lassen. Daher unsere Empfehlung: Nützen Sie zum Ausfüllen der Wiener Geruchskarte das Handy nur, wenn Sie gerade in Wien unterwegs sind und einen Geruch direkt vor Ort dokumentieren wollen. Ansonsten ist es einfacher, den Eintrag am PC zu machen.

Lust auf mehr?

Im Rahmen des Projektes „Wien der Nase nach“ gibt es zusätzlich zur digitalen Wiener Geruchskarte auch Smell-Workshops vor Ort. Zur Teilnahme eingeladen sind Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren sowie Senior:innen ab 60 aus dem 17. und 21. Wiener Gemeindebezirk. In einem mehrtägigen Programm dreht sich alles um lokale Geruchswelten: Es erwartet Sie ein ausführlicher Geruchsspaziergang, ein Geruchstagebuch-Schreibtraining und ein abschließendes Geruchsgespräch von Junior- und Senior-Teilnehmer:innen.  

Wenn Sie sich dazu anmelden wollen oder Fragen zum Projekt haben, erreichen Sie Frau Stephanie Weismann unter info@wienriecht.at

Wie immer freut sich auch Doris Ossberger über Ihre Nachricht an do@wortklaviatur.at 

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