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Audiodeskription im ORF

Jahresbericht 2017

Der Jahresbericht des ORF für 2017 liegt vor und zeigt, was sich am Bereich der Audiodeskription getan hat und in welche Richtung weitere Schritte geplant sind. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich zeigt sich erfreut über den Fortschritt und die Steigerung der mit Audiodeskription gesendeten Stunden, merkt allerdings an, dass der wünschenswerte Zustand noch lange nicht erreicht ist.

Im Jahresbericht heißt es vorab erklärend:
Seit 2004 bietet der ORF ein spezielles Service für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen. Ein Teil des ORF-TV-Programms, vor allem des Spiel- und Fernsehfilmangebots und der Sportübertragungen, wird in „Hörversion“ ausgestrahlt. Diese Audiodeskriptionen sind in Dialogpausen eingeschaltete, knappe sprachliche Beschreibungen von Bildelementen und Bildfolgen, deren Kenntnis für das Verstehen der Handlung bzw. für das Nachvollziehen von Atmosphärischem wichtig ist. Audiodeskription wird im ORF akustisch mittels Signalton und visuell – durch Einblendung eines entsprechenden Logos – gekennzeichnet und im Zweikanalton-Verfahren ausgestrahlt.

Im Etappenplan 2010-2014, der dem Stiftungsrat vorgelegt wurde, verpflichtet sich der ORF zu einer jährlichen Steigerung des Volumens audiodeskribierter Programme um rund 10%, , was mit einer rund 20-prozentigen, jährlichen Steigerung übertroffen wurde - hierbei darf allerdings nicht die Ausgangslage eines äußerst mageren audiodeskribierten Programms außer Acht gelassen werden.

2015 wurden 1.054 Stunden (entspricht 6.02%) und 2016 1460 Stunden (8,38%) des Programmes für blinde und sehbehinderte Personen barrierefrei aufgearbeitet. Mit 2017 steht der ORF auf 1.486 Stunden (8,48%) audiodeskribierten Programmes des ORF eins und ORF 2. Dies entspricht 4 Stunden bzw. 244 Minuten täglichen Programms.

Das Verhältnis vom Hörfilm zu Live-Audiokommentierung beläuft sich 2017 nicht zuletzt wegen des Fehlens von Live-Großereignissen auf 61,6% (Hörfilm) zu 38,4% (Live-Kommentar).

In einer genaueren Erläuterung zur Situation der Audiodeskription hält man fest:

[...] [Es] profitiert der Bereich Audiodeskription durch internationale Koproduktionen und Programmaustausch von der mit 01.01.2013 eingegangenen Selbstverpflichtung deutscher öffentlich-rechtlicher Sender zur Audiodeskription ihrer Hauptabendprogramme. Zwar dürfte hier der Zenit erreicht sein, für die nächsten Jahre kann jedoch ein Halten des erreichten Levels prognostiziert werden.

Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich sieht die Bestrebungen des ORF, das Volumen audiodeskribierten Programmes jährlich zu steigern, grundsätzlich positiv. Die tatsächliche Umsetzung allerdings geht sehr langsam voran und hat enormes Potential nach oben. Hierbei sei an Sender wie die BBC erinnert, die sich auf 6% verpflichteten, tatsächlich aber über 20% audiodeskribierten Programmes auf sechs Sendern ausstrahlen.

Die Konsumation von Information, Unterhaltung und Bildung über Rundfunk mit öffentlich-rechtlichem Auftrag, soll ein Grundrecht aller Bürgerinnen und Bürger sein. Blinde und sehbehinderte Menschen dürfen hiervon nicht ausgeschlossen und nur auf ein minimales, vorselektiertes Programm beschränkt sein.

Den Jahresbericht 2017 des ORF finden Sie als Download untenstehend.

 

 

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