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Sechs Beine – ein gemeinsamer Weg. Mit dem Blindenführhund mobil.

  • Hündchen © unsplash

Richtig führen. Gefahren erkennen und einschätzen können. Barrieren ausweichen und Lösungen finden. All das sind Aufgabenbereiche, die ein gut ausgebildeter Führhund verinnerlicht hat. Als verlässliche Partner sorgen sie für sichere und selbstbestimmte Mobilität. Aber nicht jeder Mensch, der sich einen Führhund wünscht, kann ihn sich auch leisten…

Sicherheit vor

Hund und Mensch, das ist eine Freundschaft mit langer Geschichte. Und auch die Anfänge der Führhunde als Begleiter blinder und sehbehinderter Menschen liegen viele Jahrhunderte zurück. Führhunde, die auf ihre Menschen geschult sind, können zu wichtigen Stützen im Alltag werden, erleichtern Orientierung und sorgen für eine sichere Teilnahme am Verkehrsgeschehen. Damit ein Mensch aber zu seinem Hund kommen kann, braucht es Zeit. Und in vielen Fällen braucht es auch eine Übersicht über die Fördermöglichkeiten.

Leistbare Hilfe?

Damit ein Führhund offiziell in den Behindertenpass eingetragen werden kann, muss er eine solide und akribische Ausbildung durchlaufen. Nicht alle Hunde bestehen die mehrphasige Prüfung. Ein fertig ausgebildeter Führhund aber ist ein auf höchsen Niveau trainierter Partner, der seinem Menschen in vielen Lebenslagen zu vergrößerter Selbstbestimmung verhelfen kann. Bevor Sie sich für einen Führhund entscheiden, ist es ratsam, sich nach Förderansprüchen und Finanzierungsoptionen zu erkundigen. Noch immer haben nicht alle blinden und sehbehinderten Menschen in allen Lebensbereichen Anspruch auf Zuschüsse oder Ausfinanzierung eines Führhundes.

Durch eine gute Schule

Führhunde sind Assistenzhunde. Zu diesen zählen auch die Signalhunde sowie die Servicehunde. Sie werden im Bundesbehindertengesetz unter §39a geregelt. Zusätzlich dazu trat 2015 eine Richtlinie des Bundesministers für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz in Kraft, die nähere Bestimmungen bereithält. Darin sind auch die Kriterien festgehalten, die ein Hund erfüllen muss, um als Assistenzhund arbeiten zu dürfen. Grundvoraussetzungen neben seiner gesundheitlichen Eignung sind ein umweltneutrales Verhalten, Gehorsam, das Erlenen des spezifischen Einsatzbereiches sowie das Funktionieren im Team mit seinem Menschen. Erst wenn die gesamte Ausbildung durchlaufen ist und der Hund die Qualitätsbeurteilung bestanden hat, kann auch das Team geprüft werden. Ist die Teambeurteilung positiv, steht einer lebenslangen Partnerschaft nichts mehr im Wege!

Eigenes Gesetz, eigene Rechte

Assistenzhunde dürfen, um effektiv arbeiten zu können, mehr als andere Vierbeiner. Sie sind etwa von der Maulkorb- oder auch Leinenpflicht befreit, reisen meist kostenlos und dürfen ihre Menschen an Orte begleiten, zu denen andere Hunde keinen Zutritt haben. Leider besteht aber immer noch Unwissen über die Rechte der wichtigen Begleiter. Verweigerten Zugang, Wegweisungen oder Transportabsagen sind Probleme, mit denen Führhundehalter:innen nach wie vor konfrontiert sind.

Führhunde Einmaleins

Auf viele Menschen wirken Führhunde gerade zu magisch anziehend. Ihren Diensteifer und ihre meist ruhige und freundliche Art bringt viele Passant:innen dazu, die Hunde zu bemerken und auf sie zu reagieren. Aber Obacht! Der Hund ist „im Dienst“ und sollte auf keinen Fall gestört werden.

  • Assistenzhunde während der Arbeit nicht durch Rufen oder Streicheln ablenken. Und bitte nicht füttern!
  • Wenn Sie sich für den Hund interessieren, können Sie sehr gerne das Gespräch mit dem Menschen suchen. Aber haben Sie Verständnis, wenn die Situation keinen Austausch zulässt!
  • Kommt Ihnen ein Mensch mit Assistenzhund entgegen, so seien Sie bitte achtsam! Machen Sie Platz und bieten Sie verbal gerne Ihre Hilfe an.
  • Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind können Sie die Gelegenheit nützen! Erklären Sie, was der Job des Hundes ist, wieso er wichtig ist und was man tun kann, um seiner Arbeit nicht im Weg zu stehen.

Anlaufstellen mit kalter Schnauze

Wünschen Sie sich einen Führhund und möchten sich vorab informieren, ob Sie als Halter:in geeignet wären? Erkundigen Sie sich in Ihrer Landesorganisation nach den Ansprüchen und Finanzierungsoptionen!

Hier geht es zu den Landesorganisationen des BSVÖ: https://www.blindenverband.at/de/ueber-uns/landesorganisationen

Weiterführende Links

BSVÖ: Blindenführhunde – Sicherheit und Verantwortung auf vier Beinen: https://www.blindenverband.at/de/information/blindenfuehrhunde

Messerli-Forschungsinstitut: Informationen über Assistenzhunde: https://www.vetmeduni.ac.at/assistenzhunde/informationen-ueber-assistenzhunde

BSV Wien, Niederösterreich und Burgenland: Blindenführhundwissen: https://www.blindenverband-wnb.at/wissenswertes/blindenfuehrhunde/   

 

 

 

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