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Krimiautorin Edith Kneifl im Interview – Online-Lesung am 28. Februar 2023

  • Edith Kneifl © privat/Edith Kneifl

Am 28. Februar 2023 ist die erfolgreiche österreichische Krimiautorin Edith Kneifl exklusiv in einer Lesung der Hörbücherei des BSVÖ zu erleben. Im Interview sprach die beliebte Schriftstellerin über ihre Schreibmotivationen und darüber, worin der Zauber des Reisens liegt.

Was muss ein richtig guter Kriminalroman für Sie alles mitbringen? Spannung, klar. Eine Handlung, die immer wieder Haken schlägt wie ein Hase und uns jede Seite gierig umblättern lässt? Ermittler:innen, die schlau, aber auch menschlich sind, deren Ängste, Träume und Motivationen Sie aus vollem Herzen nachvollziehen können und die weit weg von glattgebügelten Schablonen die Handlung bereichern? Und Orte, die eine ganz besondere Atmosphäre aufmachen? Orte, die wir als Lesende ganz nahe fühlen. Deren Meeresbrisen, sonnenwarme Landschaften oder klamme Gassen einen direkten Eindruck in uns hinterlassen?

Hochspannender Lesegenuss

Dass Edith Kneifl als Grand Dame der österreichischen Krimiszene mit ihren Kriminalromanen all diese Anforderungen mit links erfüllt, müssen wir nicht groß herausstreichen.

Die seit Jahren erfolgreiche Autorin, ist nicht nur Trägerin des Theodor-Körner-Preises für Literatur. 2003 erhielt die filmische Adaptierung Ihres Romans „Ende der Vorstellung“ (Fernsehfilm „Taxi für eine Leiche“ unter der Regie von Wolfgang Murnberger mit u.a. Karlheinz Hackl und Bibiane Zeller) auch eine Romy. Ihre Bücher erfreuen sich am deutschsprachigen Markt größter Beliebtheit und werden in mehrere Sprachen übersetzt.

Worin besteht die Erfolgsformel? Edith Kneifl gelingt ein höchst ansprechender Mix aus Spannung, aus Unterhaltung und aus einer Sprache, die sich Zeit nimmt für Details. In ihren Romanen wird lebendig, was sie in Worte packt. Das gilt sowohl für die Personen, als auch für die Orte, in denen sich die Handlung entfaltet. Sei dies Venedig, Florenz oder Wien. Oder gar die Kanaren, die sie zuletzt mit Dünenzorn eindrucksvoll in Szene setze.

Die Hörbücherei des BSVÖ ist nun schon lange Jahre über großer Fan der Krimis der im oberösterreichischen Wels geborenen Schriftstellerin und freut sich nun besonders, die Live-Lesung mit Edith Kneifl ankündigen zu dürfen.

Im Vorfeld zur Lesung stand uns die Schriftstellerin für ein Interview zur Verfügung – darin erzählte sie uns, wie der perfekte Tag zum Schreiben aussieht, woher sie ihre Ideen und Inspirationen pflückt und welche großen Autor:innen in keinem Buchregal fehlen dürfen!

Das Interview

Wie sieht der ideale Arbeitstag aus, an dem Sie Ihre kreative Energie auf den Text bündeln können?

Am besten arbeite ich an terminfreien Tagen. Nach einem ausgiebigen Frühstück setze ich mich an den PC und schreibe ein paar Stunden. Nachmittags hole ich mir ein Menü von einem der vielen asiatischen Restaurants in meiner Umgebung. Danach schreibe ich bei Kaffee oder Tee noch zwei, drei Stunden weiter. Solche Tage sind leider sehr selten. Auch deshalb verbringe ich viel Zeit im Ausland, miete mir eine kleine Wohnung oder nehme mir ein billiges Hotelzimmer. Ich brauche mich dann nicht um den Haushalt zu kümmern, habe keinerlei organisatorische Arbeit zu erledigen und kann mich ganz aufs Schreiben konzentrieren. In Ländern, in denen ich die Sprache kaum verstehe, gelingt er mir auch in Bars oder Cafes zu schreiben.  

Sie haben in den letzten Jahrzehnten konsequent und unermüdlich an neuen Büchern gearbeitet und sie auch erfolgreich veröffentlichen lassen. Woher schöpfen Sie die Kraft (und woher die Disziplin?) für dieses so emsige und qualitätsvolle literarische Schreiben?

Vielen Dank für das Kompliment!

Eigene Ängste, das Bedürfnis nach Ablenkung und Flucht vor der Realität spielen für mein Schreiben eine wichtige Rolle.

Lassen Sie mich mit einem Zitat von Graham Greene antworten: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie all diejenigen, die nicht schreiben, komponieren oder malen, dem Irrsinn, der Melancholie und der panischen Furcht entgehen können, die zur Situation des Menschen gehört.“

Disziplin gehört übrigens nicht zu meinen Stärken. Ich lasse mich viel zu gerne ablenken. Gespräche und Unternehmungen mit Menschen, die ich mag, sind mir wichtiger als Abgabetermine.

Die Geschichten, die Sie erzählen, sind aufmerksam gearbeitet und begeistern Lesende in allen möglichen Ecken der Welt. Welche Orte inspirieren Sie und bringen Ideen für immer neue Werke?

Reisen sind wohl die wichtigste Quelle meiner Inspiration. Recherchieren macht mir vor allem in fremden Ländern viel Spaß. Die Idee für einen neuen Plot taucht meist nach ein paar Tagen der Ruhe und Entspannung auf.

Gibt es auch Momente, in denen Sie nicht über das Schreiben und neue Geschichten nachdenken?

Selbstverständlich. Der Alltag ist auch für mich manchmal sehr anstrengend. Beziehungen, Freundschaften, Krankheiten oder Probleme halten mich öfter vom Schreiben ab.

Welche Schriftsteller:innen dürfen Ihrer Meinung nach in keiner gut sortierten Hausbibliothek fehlen?

Als erstes fallen mir immer die großen russischen Schriftsteller ein. Ich lese immer wieder die Werke von Tolstoi und Dostojewski und anderen Klassikern. Meine Liebe gilt auch den sozialkritischen amerikanischen Autoren, wie Hemingway, Falkner, Steinbeck, etc… Was die zeitgenössische Literatur betrifft, so bevorzuge ich eher die Romane von Frauen wie Elfriede Jelinek, Annie Ernaux, Elena Ferrante und Francesca Melandri. Empfehlen würde ich auch die Werke der Grand Dame der Kriminalliteratur: Patricia Highsmith.

Lesung

Ort und Zeit

28.Februar 2023

19:00

Die Lesung findet online statt. Sie können bequem von jedem Ort mit funktionierendem Internetanschluss und Gerät aus teilnehmen!

Anmeldung zur Lesung

Die Teilnahme an der Lesung ist kostenlos, eine Anmeldung ist notwendig.

Bitte melden Sie sich hier an:

reservierung@hoerbuecherei.at

tel 01 –  982 7584 – 233

 

Frühestens eine Woche vor der Lesung erhalten Sie den Teilnahme-Link!

Bei Fragen melden Sie sich jederzeit unter: reservierung@hoerbuecherei.at oder pr@blindenverband.at

 

 

 

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