BSVÖ: Bank Austria behält SMS-TAN-Verfahren für blinde und sehbehinderte Menschen bei!
Logo der Bank Austria © Bank Austria/Unicredit Group
Mit 16. November 2022 kommt es zu einer Umstellung beim Internetbanking der Bank Austria. Dieser resultiert in der Einstellung des MobileTAN SMS-Verfahrens. Blinde und sehbehinderte Kund:innen zeigten sich aber über die Alternativen (MobileTAN Push-Verfahren oder CardTAN-Verfahren) unzufrieden. Der BSVÖ urgierte, nun gibt es eine Lösung.
Sicherheit geht vor. Aber die muss auch mit der Barrierefreiheit konform sein. Der BSVÖ ist durch Mitglieder darauf aufmerksam gemacht worden, dass mit der Einstellung des MobileTAN SMS-Verfahren für einige Nutzer:innen erhebliche Hürden entstehen und eine selbstbestimmte Abwicklung der Bankgeschäfte erschwert wird. Aber gerade in heiklen Angelegenheiten wie der Verwaltung von Finanzen möchte niemand auf fremde Hilfe angewiesen sein müssen.
Die Schritte zur Änderung des SMS-Verfahrens
Mit 16. November 2022 kommt es zu einer Herabsetzung des MobileTAN SMS-Limits. Zahlungen bis maximal 100 Euro täglich können dann noch mit MobileTAN per SMS autorisiert werden, Ausnahmen gibt es für Eigenübertragungen und Wertpapierkäufe. Schon ab diesem Zeitpunkt muss zur Betätigung von Bankgeschäften bei größeren Geldbeträgen auf die Alternativen umgestiegen werden. Diese sind entweder das MobileTAN-Push-Verfahren oder das CardTAN-Verfahren. Beide Verfahren werden von der Bank als sehr sicher beurteilt, wurden von Mitgliedern des BSVÖ und seiner Landesorganisationen aber als nicht barrierefrei empfunden.
Wann schließlich die komplette Einstellung des MobileTAN SMS-Verfahren umgesetzt werden soll, wurde von der Bank noch nicht im Detail kommuniziert. Die Rede ist aber von Mitte 2023.
Service für blinde und sehbehinderte Kund:innen
Nach Rücksprachen mit dem Disability Management der Bank Austria und einer Darlegung der Problematik arbeitete die Bank aktiv an einer Lösung.
Diese sieht nun so aus, dass blinde und sehbehinderte Kund:innen weiterhin das MobileTAN SMS-Verfahren nutzen können, wenn sie dies wünschen.
Das Disability Management teilte hierzu mit:
Blinde und sehbehinderte Kund:innen können die Bankmitarbeiter:innen in der Filiale vor über ihre Sehbeeinträchtigung informieren. Die Mitarbeiter:innen stellen dann einen so genannten „Sideletter“ als Nachricht in die Kommunikationszentrale des Onlinebankings „24You“, den die Kund:innen dann mit TAN unterschreiben müssen. Danach wird das Limit in 2-3 Werktagen von zentraler Stelle entfernt.
Nachdem der „Sideletter“ ein rein digitaler Prozess ist, können die Kund:innen auch gerne noch einfacher direkt online in der Kommunikationszentrale des Onlinebankings „24You“ eine Nachricht an ihre/n Betreuer:in schicken. Diese/r stellt dann den „Sideletter“ in die Kommunikationszentrale und das weitere Vorgehen ist wie oben beschrieben (d.h. die Kund:innen müssen diesen „Siedeletter“ dann mit TAN unterschreiben. Danach wird das Limit in 2-3 Werktagen von zentraler Stelle entfernt).
Kund:innen, die mit der Änderung zu MobileTAN Push-Verfahren oder CardTAN-Verfahren zufrieden sind, müssen keine weiteren Schritte einleiten. Hier erfolgt die Umstellung automatisch.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Ihren Betreuer oder Ihre Betreuerin bei der Bank. Sollten weitere Probleme auftreten, bietet auch das Disability Management eine Anlaufstelle für Ihre Anliegen.
Weiterführende Links
Umstellung des Verfahrens: https://www.bankaustria.at/sms-tan-abschaltung.jsp
Disability Management der Bank Austria: https://www.bankaustria.at/barrierefrei/ueber-uns-verantwortung-barrierefrei-disability-management-der-bank-austria.jsp