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Inklusions-Demo: Wir werden weiterhin laut sein! Ein Nachbericht.

  • Inklusions Demo © BSVÖ IG

Am 28.9.2022 wurde in ganz Österreich demonstriert. Für Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen. Für mehr Fairness. Für eine inklusive und chancengleiche Gesellschaft. Die Demos und Mahnwachen, Kundgebungen und die Präsenz im öffentlichen Raum ließen eines schnell klarwerden: Es ist höchste Zeit, den Handlungsbedarf nicht weiter zu ignorieren.

Am Wiener Ballhausplatz wurde es laut, als Heidemarie Egger (Österreichischer Behindertenrat) die Demonstrierenden begrüßte. Viele waren gekommen – mit Plakaten, mit Trillerpfeifen und Hupen, mit ihren Stimmen und mit Warnwesten. Vereint im Frust, dass die Rechte von Menschen mit Behinderungen noch immer nicht uneingeschränkt umgesetzt werden, dass Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe zu oft leere Schlagworte bleiben und dass politische Unterstützung in elementaren Bereichen fehlt, wurde der 28.9. zu einem Tag der österreichweiten Kundgebungen. Gegen Diskriminierung und für eine faire Gesellschaft.

Wir erwarten uns Taten statt leerer Versprechen

Ein prominent besetztes Rednerpult sorgte dafür, dass auf den Punkt gebracht wurde, woran es im Moment scheitert – und was notwendig ist, damit der Alltag von Menschen mit Behinderungen in Österreich mehr Chancengleichheit und Gerechtigkeit erfährt.

Klaus Widl, Interimspräsident des Österreichischen Behindertenrates richtete seine Worte direkt an den Bundeskanzler und den Vizekanzler im gegenüberliegenden Bundeskanzleramt: „Zeigen Sie, dass Ihnen unsere Menschenrechte nicht egal sind! Kommen Sie herunter und nehmen Sie unsere Forderungen persönlich entgegen!“

Und auch, wenn Kanzler und Vizekanzler nicht zur Demo stießen, so mussten die lautstarken Stimmen dennoch gehört, die Plakate dennoch gelesen werden.

Roswitha Schachinger, Martin Ladstätter, Iris Kopera, Erwin Riess, Helene Jarmer und viele mehr zeigten auf, was notwendig ist, die Diskriminierung zu beenden. Prof. Erich Schmid (BSVÖ), Mitglied des Präsidiums des Österreichischen Behindertenrates, brachte es in seiner eindringlichen und wachrüttelnden Rede mehrfach auf den Punkt: Es mangelt in beinahe allen Bereichen. Bei Bildung, Weiterbildung und Berufsausübung müssen ebenso Fortschritte gemacht werden wie bei baulicher und digitaler Barrierefreiheit. Die Zusammenarbeit mit Entscheidungsträger:innen im Vorfeld zur Erstellung des NAP erhielt von Prof. Schmid außerdem ein Nicht-Genügend, wobei es nicht an dem Willen und der Expertise der Menschen mit Behinderungen gelegen sei.  

Unsere Geduld ist am Ende!

Dr. Markus Wolf, Präsident des BSVÖ sieht in der Demo einen wichtigen und notwendigen Schritt: „Die Politik wird unsere Botschaft wahrnehmen und ernstnehmen müssen.“ Und auch Klaus Widl hielt es in seiner Rede ähnlich fest: „Menschen mit Behinderungen dürfen nicht weiterhin benachteiligt werden, deshalb sind wir heute hier und laut!“

Es ist an der Zeit, laut zu werden – die Demonstration war wohl erst der Anfang.

 

 

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