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A wie Armut – mit einer fairen Gesellschaft gegen die Armutsgefährdung?

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Armut kann jede Person betreffen, ob jung oder alt, ob arbeitslos, in einem Dienstverhältnis oder in Pension. Dass Menschen mit Behinderungen in höherem Maße armutsgefährdet sind, geht mit einer Chancenungleichheit, mit Diskriminierung und Exklusion einher. Der Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich (BSVÖ) setzt sich deswegen für eine inklusive und faire Gesellschaft ein, in der niemand zurückgelassen wird.

A wie alarmierend

Siebzehn Prozent der österreichischen Bevölkerung sind armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Aktuell bedeutet dies, dass über 1,5 Millionen Bürger:innen ein Einkommen beziehen, das unter der Armutsschwelle liegt oder etwa auch in Haushalten leben, die gar kein oder nur ein sehr geringes Einkommen beziehen. Die Armutsschwelle liegt bei 1.371 Euro monatlich für einen Singelhaushalt. Leben mehrere Personen im Haushalt erhöht sich der Faktor entsprechend. Fast 1,3 Millionen Österreicher:innen sind armutsgefährdet – eine Zahl, die seit der letzten Erhebung angestiegen ist. 2,4 Prozent können sich wesentliche Anschaffungen nicht leisten und sind somit „materiell depriviert.“
Neben Frauen (und hier vor allem Alleinerziehende) und Kindern sind auch Menschen mit chronischen Erkrankungen besonders gefährdet.

B wie Bildungschancen

Die Gründe, weshalb Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet sind, sind vielfältig, individuell und stellen eine hochkomplexe gesellschaftliche Herausforderung dar. Gute und gleichberechtigte Bildungs- und Ausbildungschancen spielen darin eine wichtige Rolle. Der BSVÖ fordert daher, dass blinde und sehbehinderte Menschen von Kindesbeinen an gleichberechtigt an qualitativ hochwertiger Bildung teilhaben können. Lebenslanges Lernen muss ein Bestandteil sein, der auch für Menschen mit Behinderungen selbstbestimmt in die eigene Lebensplanung eingebunden werden kann. Auf einem Arbeitsmarkt, der Menschen mit Behinderungen ohnehin mit unzähligen Barrieren, Vorurteilen und Benachteiligungen aufwartet, sind Personen mit besserer (Aus-)Bildung im Vorteil.
Bildung alleine kann Artmutsgefährdung nicht verhindern. Sie ist aber ein wichtiger Faktor am Weg, ihr entgegenzuwirken. Der BSVÖ widmet sich dieses Jahr verstärkt dem Schwerpunkt Bildung. Folder und weitere Infos unter: pr@blindenverband.at

C wie Chancengleichheit

Jeder achte Mensch in Österreich lebt unter der Armutsgrenze. Eine faire Gesellschaft, in der alle Menschen gleichberechtigten Zugang zu Möglichkeiten haben – sei es etwa im Bereich der Bildung, Aus- und Weiterbildung, der politischen und kulturellen Partizipation, der sicheren und leistbaren Mobilität oder der gesellschaftlichen Teilhabe, wäre aber auch eine Gesellschaft, in welcher die Schere zwischen jenen, die sich mehr und jenen, die sich weniger leisten können, nicht so weit auseinanderklafft. In Österreich können die reichsten zehn Prozent der Gesellschaft über mehr als die Hälfte des privaten Geldvermögens verfügen. Zeiten der Krisen und der Instabilität verschärfen die Situation für jene, die über geringere materielle Mittel verfügen, zusätzlich.

Armut aktuell diskutiert

Am 24. und 25. Mai 2022 findet die 13. Armutskonferenz statt. Die Veranstaltung wird als Live-Stream übertragen. Seien Sie dabei!

 

Weiterführende Links und Quellen

Aktuelle Armutszahlen (EU-SILV 2021) auf der Webseite der Armutskonferenz: https://www.armutskonferenz.at/armut-in-oesterreich/aktuelle-armuts-und-verteilungszahlen.html

Armutskonferenz live: https://www.armutskonferenz.at/aktivitaeten/13-armutskonferenz-es-brennt/livestream-13-armutskonferenz.html

Armut und Armutsgefährdung bekämpfen (Arbeitskammer Oberösterreich): https://ooe.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/sozialesundgesundheit/soziales/Armut_in_Oesterreich.html

 

 

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