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BSVÖ Digitaler Dienstag - Umfrage zu Kidsfox & Co: Wie inklusiv ist die digitale Elternkommunikation?

  • Digitaler Dienstag © bsvö

Der September ist für viele Eltern und Kinder eine aufregende Zeit: die ersten Schritte raus aus der familiären Geborgenheit in die große weite Welt des Kindergartens, der Start in einen neuen Lebensabschnitt mit dem ersten Schultag oder auch nur das wieder Einstellen auf den Schulalltag nach den Sommerferien. Kommunikation zwischen Pädagog_innen und Eltern ist das Um und Auf, damit alles gut funktionieren kann – und sie spielt sich immer mehr über virtuelle Plattformen ab.

Tag der offenen Türe als Präsentation auf der Webseite, Anmeldung über E-Mail, Elternabend per Zoom, aktuelle Infos in der WhatsApp-Gruppe, Abschlussfest als Livestream – die Liste der virtuellen Kommunikationswege ist lang und zeigt, dass Eltern heutzutage nicht mehr um die Nutzung digitaler Medien herumkommen. Bestimmte Extrembeispiele sind sicherlich auf die Situation während der Pandemie zurückzuführen, aber auch sonst setzen pädagogische Einrichtungen zunehmend auf virtuelle Systeme zur Kommunikation mit Eltern und Schüler_innen.

Gesamtpakete etablieren sich

Anstelle der Nutzung vieler verschiedener Anwendungen und Plattformen treten immer mehr Softwarelösungen, die viele verschiedene Funktionen miteinander vereinen. Anwendungen wie z.B. Kidsfox für den Kindergarten, Schoolfox oder EduPage für die Schule bieten einheitliche Plattformen, über die beispielsweise Elternbriefe verteilt, Anmeldungen für Veranstaltungen entgegengenommen oder offizielle Formulare wie z.B. der Betreuungszeitenbedarf abgegeben werden können, Eltern sich in Gruppenchats austauschen können, Unterlagen auf einem gemeinsamen Cloudspeicher zur Verfügung gestellt, Stundenpläne aktuell abrufbar gemacht und teilweise sogar Videokonferenzen abgehalten werden können. Gleichzeitig werden sie auch für den Unterricht selbst und das Schulmanagement insgesamt genutzt.

Digitale Zugänglichkeit als Muss

Ob und welche Software eingesetzt wird, variiert von Bundesland zu Bundesland, von Gemeinde zu Gemeinde und von Einrichtung zu Einrichtung. Eine bundesweite Vorgabe gibt es nicht. Eines steht aber fest: Wird ein solches System eingesetzt, dann ist es unumgänglich, um die Elternrolle im Kindergarten- und Schulalltag seines Kindes gewissenhaft wahrnehmen zu können. Eltern, die blind sind oder eine Sehbehinderung haben, sind dabei auf die Barrierefreiheit der eingesetzten Mittel angewiesen.

Ob es im konkreten Fall dieser Kindergarten- und Schulmanagement-Apps eine Verpflichtung zur Barrierefreiheit gibt, ist nicht ganz eindeutig. Das Webzugänglichkeitsgesetz (WZG), nach dem digitale Angebote öffentlicher Einrichtungen barrierefrei gemäß WCAG 2.1 Level AA sein müssen, nimmt nämlich Kindergärten und Schulen von dieser Verpflichtung aus. Allerdings schließt es wiederum „Inhalte, die sich auf wesentliche Online-Verwaltungsfunktionen beziehen“ ein. Hier ist es jetzt eine Interpretationsfrage, ob solche Systeme, über die ein Großteil des internen Managements und der Kommunikation erfolgt, als solche „wesentliche Online-Verwaltungsfunktionen“ betrachtet werden oder nicht. Für uns ist klar: Ja, das müssen sie!

Ihre Erfahrungen sind gefragt

Normalerweise würden wir an dieser Stelle berichten, in wieweit denn nun die gängigsten Apps, die in österreichischen Kindergärten und Schulen für die Kommunikation mit den Eltern genutzt werden, für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen nutzbar sind. In diesem Fall ist es aber gar nicht so einfach, schnell einmal zu testen, wenn man nicht zufällig ein Kind hat, in dessen Kindergarten oder Schule ein solches System genutzt wird. Deshalb zählen wir auf Ihre Unterstützung, um herauszufinden, ob es hier überhaupt ein Problem gibt, dessen wir uns annehmen sollten, oder ob sowieso alles passt, wie es ist.

Teilen Sie also bitte – frei von der Leber weg – Ihre Erfahrungen mit uns! Haben Sie Kinder, in deren Kindergarten oder Schule eine App wie z.B. Kidsfox, Schoolfox oder EduPage genutzt wird? Wie kommen Sie damit zurecht? Wissen Sie, wie andere Eltern damit zurechtkommen? Haben Sie zeitgerecht Zugang zu allen Informationen, die Sie brauchen? Haben Sie den Eindruck, dass Sie an der Kommunikation mit Pädagog_innen und anderen Eltern uneingeschränkt teilnehmen können? Wenn Sie schon einmal Probleme damit hatten, wie wurde damit umgegangen?

Kontakt

Egal, was Sie uns zu dem Thema berichten können, jede Information ist wertvoll und willkommen! Wir freuen uns über alle Zusendungen an Doris Ossberger unter barrierefrei@blindenverband.at

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