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Der weite Weg zur (Geschlechter-)Gerechtigkeit

Weltfrauentag am 8. März 2021

2020 war ein Jahr massiver Mehrfachbelastungen. Dies traf Menschen weltweit. Frauen mit Behinderungen aber fanden sich pandemiebedingt in einer Situation potenzierter Herausforderungen mit nicht abschätzbaren Auswirkungen.

Mehrfach schlechter gestellt

COVID-19 brachte neue Belastungen und legte bestehende Barrieren offen. Die Adaption an die weltweite Krise war und ist ein Prozess, bei dem Menschen mit Behinderungen vielfach außenvor gelassen wurden. Frauen mit Behinderungen, die auch in den Jahren vor COVID-19 mit einer alarmierenden Anzahl von Diskriminierungen konfrontiert waren, erlebten ein Krisenjahr, in dem mehr Schritte zurück als nach vorne gemacht wurden.

Zur Gleichberechtigung verpflichtet

Mit der Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen hat sich Österreich dazu verpflichtet, anzuerkennen, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt sind. Maß­nahmen, die gewährleisten sollen, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen alle Menschenrechte und Grundfreiheiten voll und gleichberechtigt mit anderen genießen können, müssen entsprechend eingeleitet werden.

Jene Maßnahmen dürfen nicht über die Köpfe von Frauen und Mädchen mit Behinderungen hinweg entschieden werden. Auch in Zeiten der Krise muss nach dem Motto „Nichts über uns ohne uns“ gehandelt werden.

Vorausdenken: nach der Krise

Die Europäische Kommission hält in ihrer Erklärung im Vorfeld des Internationalen Frauentags 2021 fest:

Die Gleichstellung der Geschlechter muss im Mittelpunkt der Erholung nach der Pandemie stehen. Die Verordnung über die Aufbau- und Resilienzfazilität sieht vor, dass die Gleichstellung der Geschlechter und Chancengleichheit für alle bei der Ausarbeitung und Umsetzung der nationalen Aufbau- und Resilienzpläne berücksichtigt und gefördert werden sollten. Frauen müssen auch in Führungspositionen besser vertreten sein, sei es in der Politik oder in den Leitungsorganen von Unternehmen – wir werden weiterhin dafür kämpfen.

Dies muss auch für Frauen mit Behinderungen gelten. Ein Zurück in alte Strukturen stellt keine Alternative zur jetzigen, krisengeplagten Situation dar.

Stärkung und Sichtbarkeit

Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung von Frauen mit Sehbehinderungen ist das Ziel des Projektes GEAR, das der BSVÖ gemeinsam mit dem Schwedischen Blindenverband ins Leben gerufen hat. Nach einem Workshop im Herbst 2018 für weibliche Führungskräfte in Wien folgten eine europaweite Konferenz in Schweden, die Vertretung des BSVÖ im Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen des Österreichischen Behindertenrates sowie die Leitung eines Workshops auf der Konferenz desselben zum Thema Geschlechtergerechtigkeit in Behindertenorganisationen. Auf der Generalversammlung der Europäischen Blindenunion in Rom konnte Ende 2019 eine Resolution für mehr Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Blindenunion durchgesetzt werden. Zusätzlich dazu kann auf erfolgreiche Workshops zur gesteigerten Sichtbarkeit und größerer Mitsprache blinder und sehbehinderter Frauen in Blinden- und Sehbehindertenorganisationen zurückgeblickt werden.

Weiterführende Links

Erklärung der Europäische Kommission im Vorfeld des Internationalen Frauentags 2021: https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/STATEMENT_21_890

Stefanie Steinbauer: "Frauenquote? Unmöglich!": https://www.blindenverband.at/de/aktuelles/706/Frauenquote-Unmoeglich

Projektseite GEAR: https://www.blindenverband.at/de/projekte/gear

Kompetenzteam Frauen mit Behinderungen: https://www.behindertenrat.at/kompetenzteam-frauen-mit-behinderungen/

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