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Fachärztlicher Vortrag am Evangelischen Krankenhaus Wien

Diabetes kann ins Auge gehen!

  • dr wolf © bsvö

Am 10.Oktober 2018 fand in Zusammenarbeit zwischen BSVÖ und der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG) ein Vortrag zum Thema diabetesbedingter Augenkrankheiten statt. Eingeleitet durch Dr. Markus Wolf, Präsident des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich, stellte Priv.-Doz. Dr. Katharina Kubista, Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie, Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten diabetesbedingter Beschwerden am Auge vor. Fragen aus dem Publikum wurden auch von Frau Theresa Baumgartner, (Fachgruppe Diabetes des Blinden- und Sehbehindertenverbands Wien, NÖ und Bgld.) umfangreich beantwortet.

Wie Dr. Kubista in ihrer Präsentation vorstellte, können viele Teile des Auges durch Diabetes betroffen sein. Sowohl die Linse, die Muskeln, Regenbogenhaut und Sehnerv als auch die Netzhaut können unter der Krankheit auf verschiedene Arten angegriffen werden. Therapiemöglichkeiten sind allerdings so gut wie immer gegeben.

dr wolf ©bsvö

Dr. Markus Wolf im Vortragssaal des Evangelischen Krankenhauses in Wien

Erkrankungsformen

Ist die Linse selbst betroffen und bildet sich ein Katarakt, der trübes Sehen, Blendungen und das Sehen eines Halos sowie das Sehen von Doppelbildern mit einem Augen auslöst, kann sich durch die Brille selbst keine Verbesserung einstellen. Eine Operation kann allerdings zu positiven Ergebnissen führen.

Paralytisches Schielen wird ausgelöst, wenn die Augenmuskeln durch Diabetes befallen sind. Schielen mit dem Wahrnehmen von Doppelbildern und Schwindel muss zum Anlass genommen werden, eine gründliche Durchuntersuchung zu starten, um zum Beispiel einen Schlaganfall ausschließen zu können. Therapeutische Ansätze sind die Verordnung von Prismenbrillen oder der Abdeckung eines Auges. Auch eine Operation des Muskels kann angedacht werden, sollten sich keine Besserungen einstellen.

Steigt der Augendruck, muss das nicht immer Schmerzen auslösen. Dies kann das Entdecken eines Glaukoms, schwierig gestalten. Augentropfen, Laser oder Glaukomoperation können die Erkrankung von Regenbogenhaut und Sehnerv allerdings behandeln und der langsame Gesichtsfeldeinengung, die bis zur Erblindung führen kann, vorbeugen.

Diabetische Netzhauterkrankungen sind umfangreich und unterschiedlich zu therapieren. Die gängigsten Erkrankungen gliedern sich in: Proliferative und Nicht-proliferative diabetische Retinopathie, diabetisches Makulaödem, zystisches Makulaödem, epiretinale Membran bzw. Makula-Loch und den Gefäßverschluss. Rechtzeitiges Erkennen (etwa durch einen Anstieg des HbA1c-Wertes, durch Sehverschlechterung oder das Sehen von schwarzen Flecken) und die augenärztliche Untersuchung können zielgerichtete Behandlung einleiten.

Regelmäßige Kontrolle ist grundlegend!

Dr. Katharina Kubista verwies auf die Wichtigkeit der regelmäßigen Kontrollen und des Achtsamseins. Eine Sehverschlechterung, das Sehen von verzerrten Linien oder schwarzen Flecken soll zum Anlass genommen werden, eine augenärztliche Untersuchung durchführen zu lassen. Auch eine gute Einstellung des HbA1c-Wertes ist eine notwendige Voraussetzung, um Folgekrankheiten vorbeugen zu können.  

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